Kölsche Wörter: Fimpschig – Übersetzung unmöglich

Ein fimpschiger Kerl mit der tödlichen Männergrippe, Bild: vschlichting, Zoonar
Ein fimpschiger Kerl mit der tödlichen Männergrippe, Bild: vschlichting, Zoonar

Es wird kälter und grauer – und prompt sieht man sie wieder:
Fimpschige Kääls, die tirek die Pips han.
Also die typische, lebensbedrohende Männergrippe. Wichtig ist, dass die Kääls, also die Kerle, anders als die Frauen, fimpschig sind. Womit in diesem Fall so etwas wie „wehleidig“  gemeint ist.

Als kleiner Trost für uns Männer gilt aber dabei, dass alles mögliche fimpschig sein kann. Egal, ob es sich um Menschen oder Dinge handelt. Sobald etwas nicht perfekt ist, nennt es der Kölsche „fimpschig“. So kann auch ein wackeliges Möbelstück fimpschig sein. Oder ein Buch, welches nicht wirklich lesenswert ist, wird als fimpschig bezeichnet, ebenso wie ein Essen, welches nicht schmeckt. Auch ein empfindlicher Mensch kann fimpschig sein. Bei Brings klingt das in „Jeck Yeah“ so:
„Ich bin fimpschig un neidig
un vill zo schnell beleidigt.“

Eindeutige Übersetzung unmöglich

Daher ist eine eindeutige Übersetzung von fimpschig ins Hochdeutsche unmöglich. Klar ist nur, dass fimpschig negativ belegt ist. Allerdings auch nicht so negativ, dass zum Beispiel ein fimpschiges Brötchen direkt weggeschmissen werden muss. Essen kann man es noch – aber eben nicht mit Genuss. Oder ein Kind kann auch mit einem fimpschigen Spielzeug spielen – nur eben nicht lang, weil jedem klar ist, dass so etwa schnell kaputt geht. 

Nach dem Rheinischen Mitmachwörterbuch stammt fimpschig von „fimpen“  ab, welches „übel, faulig riechend“ bedeutet. Also nix Gutes. Der Kölsche bezeichnet daher auch wehleidige Menschen, in der Regel Männer, als Fimpsch. Womit wir wieder bei der tödlichen Männergrippe wären. Gute Besserung! 


Es gibt noch weitere kölsche Wörter, die sich nicht eindeutig übersetzen lassen wie zum Beispiel „Jedöns“.  


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