
Viel Spaß mit dem fünften Teil „Kölsche Schimpfwörter“. Alles, was ihr bisher verpasst haben könntet, findet ihr hier:
- Teil I: Aaapefott bis Flabes
- Teil II: Föttchesföhler bis Klävbotz
- Teil III: Kniesbüggel bis Mutzepuckel
- Teil IV: Pimock bis Sackjeseech
Schandmul
Ein „Schandmaul“ ist jemand, der schlecht über andere Menschen spricht.
Schroppsüffer
Jeder kennt so einen: Erst bei jeder Runde mittrinken, aber wenn man selber dran ist, mal einen auszugeben, ganz klammheimlich verschwinden.
Schwaadlappe, Schwaadschnüss
Zugegeben, der Kölsche redet gerne und viel – hä schwaad halt jähn. „Schwaade“ steht für schwätzen, reden. Deswegen verwundert es, wenn ausgerechnet dieser Begriff als Schimpfwort gebraucht wird. Der Schwaadlappe bzw. die Schwaadschnüss („Schnüss“ ist der Mund) ist allerdings ein Mensch, der ohne Sinn und Verstand redet. Und das ständig und immer.
Speimanes
Wenn jemand eine etwas feuchte Aussprache hat, dann „speit“ dieser. Herrlich ist die Darstellung einer solchen Person im Hännneschen. Der „Speimanes“ (mit bürgerlichen Namen Hermann Speichel) stottert, hat einen Buckel und spuckt, insbesondere beim „B“ und beim „P“. Und dann ist dieser arme Kerl bei der Puppensitzung dafür zuständig, die hauseigene Blutwurst des Hänneschen-Theaters jedem Künstler nach dessen Auftritt wieder abzunehmen. Speimanes wird im Theater von dem Puppenspieler Charly Kemmerling gespielt. Der sagt über seine Figur „Ne kölsche Quasimodo zom jänhan“.
Strunzbüggel
Mein Haus, mein Boot, mein Auto … Angeber gibt es überall. Der Kölsche nennt diese Menschen „Strunzbüggel“ von „strunzen“, was angeben oder prahlen bedeutet. Besonders schön ist in diesem Zusammenhang der Begriff „Strunzläppche“ für das Einstecktuch eines Herrenjackets – su jet bruche nur Strunzbüggel! Der Kölsche spricht aber auch von „strunzdoof“, wenn jemand einfältig ist.
Tronedier
„Trone“ sind Tränen, ein „Dier“ ist ein Tier. Macht also „Tränentier“ und beschreibt einen Menschen, der eher langweilig ist und sich zu nichts aufraffen kann.

Tünnes
Im kölschen Duo „Tünnes und Schäl“ ist der Tünnes, anders als der Schäl, nicht hinterhältig sondern eher gutmütig, hilfsbereit und einfach. Allerdings nicht dumm, sondern humorvoll und mit einer gewissen Bauernschläue gesegnet. Deswegen ist das vermeintliche Schimpfwort „Du Tünnes“ auch eher liebevoll gemeint
Tütenüggel
Ein Tolpatsch, ein unreifer, ungeschickter Mensch. Das Wort stammt von „an der Brust nuckeln“, meint also eigentlich einen Säugling. Schön, aber nicht verifiziert, ist die Erklärung, dass der Begriff aus der französischen Besatzungszeit stammt. Die Kölner verhöhnten die französischen Soldaten als Tütenüggler, weil diese angeblich gerne an Brüsten ihrer Liebhaberinnen nuckeln würden.
Wenn ihr selbst noch Vorschläge für schöne kölsche Schimpfwörter habt – immer rüber damit. Ich freue mich über jeden Beitrag.
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