
Nachdem wir bereits die Schimpfwörter von Aaapefott bis Flabes und von Föttchesföhler bis Klaafschnüss kennen, geht es heute um Kniesbüggele, dä Lällbeck und dä Lötschendötsch. Gesungen klingen diese Wörter übrigens noch besser. Hört mal rein in den „Kölschen Explezeer“ von Toni Steingass.
Kniesbüggel
Ein Geizhals. Der Begriff „Knies“ beschreibt eigentlich Dreck. Der Begriff stammt von ungepflegten, dreckigen Menschen, die zu geizig waren, Geld für ihre Sauberkeit auszugeben, wird heute aber nur noch für geizige Menschen verwendet. Daher stammt auch das Wort „kniestich“ für geizig.
Knüselskopp
Ein knüselicher Mensch ist ein dreckiger, ungepflegter Zeitgenosse. Knüsel beschreibt, genau wie Knies, klebrigen Dreck. Wird gerne auch als Schimpfwort in der Form „knüsselije Pitter“ verwendet, egal, ob die damit bezeichnete Person tatsächlich Pitter (also Peter) heißt oder nicht.
Kotzkümpsche
… ist die fast schon niedliche kölsche Umschreibung eines echten Kotzbrockens.
Kraad
Eines der vielschichtigsten kölschen Schimpfwörter. Das Kölsch-Lexikon der Akademie för uns kölsche Sproch übersetzt das Wort mit „Kradepack“ kurz und knapp mit „Pöbel“. Im Wrede (das renommierte Kölsch-Lexikon) ist Krad auch ein Schimpfwort. Allerdings hat sich Bedeutung heute geändert, wie auch meine nicht repräsentative Thekenumfrage ergeben hat.

Krönzel
Eine Krönzel ist eigentlich eine Stachelbeere. Als Schimpfwort verwendet ist eine zimperliche Person gemeint, also eine Zimperliese oder Mimose.
Kühmbroder
Der „Kühmebroder“ ist den ganzen Tag nur am jammern und beschwert sich über Gott und die Welt. Das Wort „kühmen“ bedeutet eigentlich „seufzen“. Daher kann sich bildhaft vorstellen, wie der Kühmbroder immer und zu jeder Gelegenheit laut kühmt „Nä – fröher wor alles besser.“
Külkopp oder Küleskopp
Külkopp ist eine Kaulquappe. Und diese zeichnet sich durch einen überdimensionierten Kopf aus. Übertragen auf den Menschen ist der Külkopp ist ein eigensinniger Dickkopf.
Lällbeck
Dieses schöne Wort wird heute leider nicht mehr so oft verwendet. Gemeint ist jemand, der zwar keine Ahnung hat, aber trotzdem mitreden will. Ein anderes, gängigeres kölsches Wort für solche Menschen ist „Schwaadlappe“
Lötschendötsch
Das Lieblingsschimpfwort von Schwester Antonia. In der hochdeutschen Übersetzung könnte man „Blödmann“ oder „Dummkopf“ sagen. Allerdings, so Schwester Antonia, hat Lötschendötsch „in seiner kölschen Form noch einen sympathisch-liebkosenden Unterton und lässt den Angesprochenen nicht verzweifelt zurück.“
Muuzepuckel oder Mutzepuckel
Du willst feiern – aber einer macht die ganze Stimmung kaputt. Der ist der Muuzepuckel, also ein Nörgler oder Zankteufel. Wenn jemand (ständig) schlecht gelaunt ist, dann ist diese Person muuzich und man will eigentlich nichts mit ihr zu tun haben.
Nöttelfönes
Ein kleinlicher Mensch, der an allem rumnörgelt. Das entsprechen de Adjektiv lautet nöttelich.
Nümaatskraat
Mit „Nümaat“ ist der Kölner Neumarkt gemeint. Mit „Krat“, „Kraat“ oder „Krad“ bezeichnet der Kölner eine Kröte. Der Nümmaatskraat ist ein Mensch, der sich (bevorzugt am Neumarkt) herumtreibt um zwielichtigen Geschäften nachzugehen. Eng verwandt sind die Begriffe „Nümaatsbroder“ für eine faulen, arbeitsscheuen Menschen und „Nümaatsflitsche“ für eine Umhertreiberin.
Ömstandskriemer
Und wieder wartest du weitere zehn Minuten, weil sich der Ömstandskriemer mal wieder nicht entscheiden kann, ob er mit oder ohne Regenschirm rausgeht. Es geht also um jemand, der um alles Umstände macht, der kompliziert ist. Ein Umstandskrämer halt.
In den nächsten Woche geht es weiter! Wenn ihr selbst noch Vorschläge für schöne kölsche Schimpfwörter habt – immer rüber damit. Ich freue mich über jeden Beitrag.
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