Gesucht: Das kölsche Wort für „Liebe“

Eine Million Liebesschlösser auf der Hohenzollernbrücke als Ausdruck der Liebe - doch kein kölsches Wort, Bild: NoName_13, Pixabay
Eine Million Liebesschlösser auf der Hohenzollernbrücke als Ausdruck der Liebe – doch es gibt kein kölsches Wort für die Liebe, Bild: NoName_13, Pixabay

„Für alles jitt et e Woot, nur für die Liebe nit.“ 1Für alles gibt es ein Wort, nur für die Liebe nicht.

ist ein Songtitel der kölschen Band Lupo. In diesem Lied wird eingängig erklärt, dass es in der kölschen Sprache für viele hochdeutsche Wörter spezielle eigene kölsche Wörter gibt. So nennt der Kölner

ABER: Es gibt tatsächlich kein spezielles kölsches Wort für die Liebe. Und das ist äußerst erstaunlich.

Warum gibt es in der kölschen Sprache kein Wort für die Liebe?

Für den Satz „Ich liebe Dich“ gibt es tatsächlich keine kölsche Übersetzung. Mangels eigener kölscher Worte für die Liebe nutzt der Kölner hilfsweise Umschreibungen. Das klingt dann ungefähr so: „Isch han dich jän“ oder „Ich maach dich“.2Nur am Rande: Der Kölner hat zwar kein eigenes Wort für die Liebe, dafür aber ein eigenes Wort für ein (außereheliches) Verhältnis: „Fisternöllchen“. Und das lässt eindeutige Rückschlüsse auf das kölsche Gemüt zu!

Der Kölner liebt das Flirtspiel, will sich aber nicht festlgen, so der Psychologe Stephan Grünewald. Bild: Raimond Spekking
Der Kölner liebt das Flirtspiel, will sich aber nicht festlgen, so der Psychologe Stephan Grünewald. Bild: Raimond Spekking

Stephan Grünewald ist ein bekannter Psychologe. Er meint, die Kölner hätten deswegen ein Problem mit dem Begriff „Liebe“, weil sie sich mit einem so endgültigen Bekenntnis sehr schwer tun. Grünewald sagt: „Der Kölner liebt das Flirtspiel: Bützen ja, aber bitte nicht festlegen! Lieber gekonnt alles offen halten, sonst kommt man wieder in die Bredouille.“3Stephan Grünewald im Kölner Express vom 10. August 2011

Ein anderer echter Experte für die kölsche Sprache und auch das kölsche Gemüt war der im Jahr 2011 verstorbene Komponist Hans Knipp. Er hat so wunderschöne Lieder wie „Mer losse d’r Dom en Kölle“, „Ene Besuch im Zoo“ oder „Unsere Stammbaum“ geschrieben. Und auch „Ming etzte Fründin“. Der Mann kannte sich also mit der Liebe aus.

Hans Knipp, Bild: Musikverlage Hans Gerig KG
Hans Knipp erklärt, dass der kölschen Sprache das Pathos fehlt, Bild: Musikverlage Hans Gerig KG

Auch er wurde gefragt: Herr Knipp, wieso gibt es kein kölsches Wort für Liebe? Seine Antwort: „Die kölsche Sprache ist herzlich, aber ihr fehlt das Pathos. Dadurch gibt es aber auch in den Liedern diese gewisse Schnulzigkeit nicht, die man sonst in Schlagern findet.“4Hans Knipp im Kölner Express vom 10. August 2011

Das Wort „Leevde“ ist in Vergessenheit geraten – eine Spurensuche

Der kölsche „Sprach-Papst“ Adam Wrede5Neuer Kölnischer Wortschatz, Greven Verlag Köln 1976 übersetzt „Liebe“ tatsächlich mit „Leev“ oder „Leevde“ und führt auch die kölschen Sprichwörter „Kahl Häng, wärm Leev.“6„Kalte Hände, warme Liebe.“ oder „Hät einer nit Leev noch Juns, dann helfe nit Red noch Kuns.“7„Hat einer keine Liebe und keine Gunst, dann helfen weder Rede noch Kunst.“ auf, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass dieser Begriff nur noch selten gebraucht wird und meist durch „jän han“ umschrieben wird.

Rolly Brings bei einem Auftritt in Köln-Ehrenfeld (2007), Bild: Elke Wetzig (Elya), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Rolly Brings bei einem Auftritt in Köln-Ehrenfeld (2007), Bild: Elke Wetzig (Elya), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Rolly Brings ist ein kölscher Autor und Liedermacher und wurde 2022 mit dem Karl-Küpper-Preis geehrt. Er hat das Lukasevangelium auf Kölsch übersetzt – man kann ihn also als echten Kölsch-Experten bezeichnen. Rolly Brings begründet das Verschwinden des Worts „Leevde“ damit, dass man in der Domstadt lieber Bilder und Beschreibungen wie „Ich han dich zum fresse jän.“ nutzt. Er führt das darauf zurück, dass die kölsche Sprache keine abstrakten Begriffe kennt.

Mit „abstrakt“ wird der induktive Denkprozess des erforderlichen Weglassens von Einzelheiten und des Überführens auf etwas Allgemeineres oder Einfacheres bezeichnet. Einfacher formuliert: Mit Abstraktion wird nichts Gegenständliches bezeichnet. Und „Liebe“ ist eindeutig nicht „gegenständlich“. Demnach werden in der kölschen Sprache Begriffe eher „handfest“ und weniger abstrakt verwendet.

Und somit ist klar:
„Für alles jitt et e Woot, nur für die Liebe nit.“


Logo der Kölner Band "Cat Ballou"

Et jitt kei Wood, dat sage künnt
wat ich föhl, wenn ich an Kölle denk!

Offensichtlich fällt es den Kölschen auch schwer, ihre Liebe zu ihrer Heimatstadt in Worte zu verpacken. Zumindest wenn man der prominenten  Band Cat Ballou glaubt. 

Die Musiker singen, dass es kein Wort gibt, welches ihre Gefühle für Köln ausdrücken könnte. Andere Bands tun sich damit aber leichter, wie die unzähligen gesungenen Liebeserklärungen an die Stadt beweisen:

und viele, viele mehr! 


"Puddelrüh", "Pänz" oder "Halven Hahn" - kölsche Wörter sind einzigartig
Puddelrüh„, „Pänz“ oder „Halven Hahn“ – kölsche Wörter sind einzigartig

Erklärungen für viele weitere kölsche Wörter wie „kötten„, „maggeln“ oder „knüsselich“ gibt es in der Rubrik Kölsche Wörter.


E-Mail-Newsletter

Das "Köln-Ding der Woche" per E-Mail frei Haus. Jede Woche sonntags ein neues Detail zur schönsten Stadt der Welt. Zum Hören als Podcast oder zum Lesen im Blog.

Aber immer kurz & knackig, immer subjektiv & voreingenommen. Und immer kostenlos!
Datenschutz *

Für den Fall, dass dich die standardisierte Anmeldeprozedur nervt, gibt es auch die kölsche Lösung: Schick mir einfach eine Mail an uli@koeln-lotse.de und ich trage dich in den Verteiler ein.


*Datenschutzerklärung

Berüchtigte Bordellmeile: Dä Stüverhoff (Im Stavenhof)

Enge Gasse mit bewegter Geschichte: Im Stavenhof, von den Kölner "Stüverhoff" genannt, Bild :Uli Kievernagel
Enge Gasse mit bewegter Geschichte: Im Stavenhof, von den Kölner „Stüverhoff“ genannt, Bild :Uli Kievernagel

Podcast Eigelstein-Stüverhoff 14

Den Schülerinnen der nahgelegen Ursulinenschule, bis 2012 noch eine reine Mädchenschule, war es verboten, über den Eigelstein zur Schule zu laufen. Und erst recht, einen Blick in den Stüverhoff zu werfen. Denn: Neben der Nächelsgasse in der Südstadt und der Brinkgasse im Friesenviertel war der Stavenhof, von den Kölner „Stüverhoff“ genannt, bis in die 1970er Jahre eine Hochburg der Prostitution. Dabei wäre es für die Schülerinnen natürlich äußerst spannend gewesen, zu sehen, was da alles so getrieben wurde.

Kinder spielen zwischen Prostituierten

Wenn man heute durch den Stavenhof läuft, kann man sich gut vorstellen, dass die hohen Mauern und die enge Gasse gute Voraussetzungen für einen Rotlichtbezirk geboten haben.

Dabei war der Stüverhoff anders als die anderen Rotlichtbezirke: Bis 1964 galt hier ein Mindestalter von 30 Jahren, um am Stüverhoff als Prostituierte arbeiten zu dürfen. Und ganz anders als in den anderen Kölner Prostitutions-Hotspots wohnten die Prostituierten tatsächlich zusammen mit der Nachbarschaft in dieser Straße. So berichtete eine Zeitzeugin: „Hier han doch fröher so vill Privatlück jewonnt, do han de Pänz jespillt, un mir stunde nevven der Kinder. Do hätt sich kei Minsch dran jestört!“1Quelle: Arne Dreßler: Stüverhoff, Animierkneipen und Anwohner: Rotlicht am Eigelstein.

Chicago am Rhein

Allerdings sollte diese vermeintliche Idylle nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch bis in die 1970er Jahre das kriminelle Milieu die Stadt fest im Griff hatte.

Frischse Pitter, Abels Män, Karate Jacky und nicht zuletzt Schäfers Nas und Dummse Tünn – die Namen der Protagonisten aus dieser Zeit klingen zwar wie kölsche Folklore, doch diese Männer waren brutale Schläger, Geldeintreiber und Zuhälter.

Im Buch "Chicago am Rhein" werden die Protagonisten des Kölner Milieus beschrieben (KiWi, Taschenbuch ,168 Seiten, 14,99 Euro)
Im Buch „Chicago am Rhein“ werden die Protagonisten des Kölner Milieus beschrieben (KiWi, Taschenbuch, 168 Seiten, 14,99 Euro)

Der ehemaligen Polizist Josef „Jupp“ Menth, vielen als „Der Kölsche Schutzmann“ im Karneval bekannt, war in dieser Zeit für die Kriminalpolizei tätig. Über „Schäfers Nas“ sagt Menth: „Die „Nas“ sei nicht etwa „ne Joode“ gewesen, wie viele Kölner sich heute einreden wollten, sondern ein ganz brutaler, menschenverachtender Zuhälter in Großausführung“.2Rheinische Post: Zuhälter und Zocker in Köln, 22.11.2011

So hat sich Köln den Ruf als „Chicago am Rhein“ redlich verdient. Mitte der 1960er Jahre wurden in der Domstadt jährlich knapp 50.000 Straftaten registriert – ein Spitzenwert im bundesdeutschen Vergleich.

Daran, dass der Stüverhoff ein Zentrum des kriminellen Milieus war, erinnert auch das Lied „Zoff em Stüverhoff“ der kölschen Band „Kragenknöpp“:

„Em Stüverhoff es Zoff …
Die Schmier is do
un schängt se uss … na na na“

Im Stavenhof, von den Kölnern "Stüverhoff" genannt, Bild: Uli Kievernagel

Bild 1 von 15

Im Stavenhof, von den Kölnern "Stüverhoff" genannt, Bild: Uli Kievernagel

Die Entscheidung: Stadtpatronin oder Großbordell

Um das Milieu „auszutrocknen“ und die Prostitution besser zu kontrollieren, sollte 1964 ein Großbordell am Stüverhoff errichtet werden. Der ganze Eigelstein war entsetzt und machte mobil gegen dieses Vorhaben. Niemand geringerer als der damalige Pfarrer von St. Ursula, Paul Fetten, setzte sich an die Spitze dieser Bewegung und drohte damit, dass er von der Stadt verlangen würde, die Heilige Ursula als Stadtpatronin abzusetzen, sollte dieses Bordell tatsächlich gebaut werden. Die Stadt knickte ein.

Erst mit der Eröffnung des „Eros Centers“ im Jahr 1972 (später in „Pascha“ umbenannt) in der Hornstraße wurde die Prostitution in der gesamten Innenstadt und somit auch im Stavenhof untersagt. Zwar kamen Ende der 1970er einzelne Prostituierte zurück, doch die wilden Zeiten waren da schon längst vorbei.

Als Anfang der 1990er Jahre die Grenzen insbesondere zu den osteuropäischen Ländern geöffnet wurden, nahmen Banden aus diesen Regionen das Geschäft in die Hand – mitsamt ausländischen Prostituierten. Als dann noch vermehrt drogenabhängige Frauen am Eigelstein und drumherum anschafften, kippte die Stimmung endgültig, die offene Prostitution wurde nicht länger geduldet.

Das mit einem Architekturpreis prämierte Haus Stavenhof 20, Bild: Uli Kievernagel
Das mit einem Architekturpreis prämierte Haus Stavenhof 20, Bild: Uli Kievernagel

Bevorzugte Wohngegend und beliebter Drehort

Heute ist der Stavenhof eine reine Wohnstraße und mittlerweile eine bevorzugte sowie teure Ecke. Das Haus Stavenhof 20 hat sogar einen Architekturpreis gewonnen. Rund um den Eigelstein existieren zwar noch einzelne Stundenhotels und Wohnungen, in denen noch angeschafft wird. Allerdings spielt sich diese Prostitution eher im Verborgenen ab.

Tatsächlich ist die idyllische Gasse ein beliebter Drehort geworden. So haben bereits die Tatort-Kommissare aus Münster sowie Wilsberg und die „Kommissar Klefisch“ alias Willy Millowitsch hier ermittelt.

Und der Musiker Jürgen Zeltinger erinnert sich in seinem Lied Stüverhoff mit Wehmut an die alten Zeiten. Zu den Klängen von Lou Reeds „Walk On The Wild Side“ singt der Kölschrocker:

Mer troffe uns um zehn im Stüverhoff.
Do sachst zo mir, Mensch wat han ich neu dann drup.
Jon mer doch in dat dat ahle Appartement erin
un ich sach dir wie düür ich bin.
Ich jon wieder op dä Stüverhoff,
mache mir de nächste Freier op.
Un die Nutte singe: däp dä däp …


E-Mail-Newsletter

Das "Köln-Ding der Woche" per E-Mail frei Haus. Jede Woche sonntags ein neues Detail zur schönsten Stadt der Welt. Zum Hören als Podcast oder zum Lesen im Blog.

Aber immer kurz & knackig, immer subjektiv & voreingenommen. Und immer kostenlos!
Datenschutz *

Für den Fall, dass dich die standardisierte Anmeldeprozedur nervt, gibt es auch die kölsche Lösung: Schick mir einfach eine Mail an uli@koeln-lotse.de und ich trage dich in den Verteiler ein.


*Datenschutzerklärung

Ein paar Fragen an Rudolf Nickenig: „Köln ist eine merkwürdige Weinstadt.“

Dr. Rudolf Nickenig
Dr. Rudolf Nickenig hat ein Buch zur „Weinstadt Köln“ veröffentlicht, Bild: Nickenig

Dr. Rudolf Nickenig als Weinexeperten zu bezeichnen wäre eine glatte Untertreibung. Dieser Mann „lebt“ das Kulturgut Wein. Geboren als Sohn einer Winzerfamilie aus Boppard lernte er das Winzerhandwerk von der Pike auf.

Bevor er Referent beim Deutschen Weinbauverband wurde, studierte er Lebensmittelwissenschaft in Bonn und promovierte über „Polyphenole in Weißweinen“. Von 1986 bis 2018 war Nickenig Generalsekretär des Weinbauernverbands. Während dieser Zeit war er auch Chefredakteur der Fachzeitschrift „Der Deutsche Weinbau“. Er arbeitete in verschiedenen Europäischen Spitzenverbänden des Weinbaus, ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Weinakademie (DWA) und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Gesellschaft für Geschichte des Weines e.V.

Buch: „Köln – eine merkwürdige Weinstadt“

Rudolf Nickenig hat bereits mehrere Bücher über Wein veröffentlicht. Sein jüngstes Werk allerdings hat es in sich: „Köln – eine merkwürdige Weinstadt“ ist ein Buch über die Weinhistorie Kölns. In der Stadt mit dem (selbsternannten) besten Bier der Welt. Ein klarer Fall für den Köln-Lotsen – das muss aufgeklärt werden.

Ich treffe Rudolf Nickenig ausgerechnet in einem Brauhaus. Und wir reden dort über Wein. Klingt seltsam, aber man gewöhnt sich dran. Für den Autor übrigens kein Widerspruch, er sagt: „Heute ist Köln ohne Frage eine Biermetropole.“ Und stößt mit einem frischgezapftem Kölsch mit mir an. „Aber das war nicht immer so. Köln hat ein von Wein geprägtes Vorleben. Wetten, dass ich das nachweisen kann?“.

Ich schlage lieber nicht ein, denn ich kenne sein neues Buch. Dort geht es um genau eine solche Wette: Wilhelm, der mich ganz stark an den Weinexperten Nickenig erinnert, wettet mit seinem Freund Karl darum, dass er nachweisen kann, dass Wein in Köln eine viel wichtigere Rolle gespielt hat als bekannt.

Kölner besitzen Weinberge an der Ahr, am Mittelrhein und an der Mosel 

Und dann zieht Wilhelm alle Register: Er erklärt, dass die ersten Kölner Reben von den Römer mitgebracht wurden, damit man den Wein nicht immer mühevoll importieren musste. Um den wachsenden Bedarf zu decken, bemühten sich die betuchten Kölner, in den Besitz von Weinbergen an der Ahr, am Mittelrhein und an der Mosel zu kommen. So gibt es einen schriftlichen Nachweis, dass Erzbischof Kunibert von Köln bereits im Jahr 643 Besitzer eines Weinbergs in Boppard ist.

Augenzwinkernd erläutert der fiktive Wilhelm seinem Freund, dass es in der 200jährigen Geschichte des organisierten Karnevals noch nie ein Motto zum Bier gab, aber immerhin vier Mal der Wein zum Thema wurde.

Rudolf Nickenig: "Köln – Eine merkwürdige Weinstadt", 176 Seiten, 19,95 €, Marzellen Verlag Köln 2022 ISBN 978-3-937795-79-9
Rudolf Nickenig: „Köln – Eine merkwürdige Weinstadt„, 176 Seiten, 19,95 €, Marzellen Verlag Köln 2022, ISBN 978-3-937795-79-9

Das Buch liest sich mit seinen 3 x 11 Kapiteln genauso flüssig und leicht wie sich ein gekühlter Weißwein trinken lässt. Und wer, wie beim Wein, die ganzen Aromen genau aufspüren will, wird im umfangreichen Anhang mit Begriffserläuterungen und weiterführender Literatur fündig.


 

Ein paar Fragen an … Dr. Rudolf Nickenig

Herr Dr. Nickenig – die Frage aller Frage: Rot oder Weiß? Oder Rosé? Oder am Ende doch Kölsch?

„Rut un wiess wie lieb ich dich!“ Da kann ich den Bläck Fööss zustimmen. Mal bevorzuge ich einen Rotwein, mal einen Weißwein, mal einen blanc de noir.

Die Kölner früherer Jahrhunderten liebten den „Weißen Roten“ der damaligen Zeit, den Bleichert, sowohl den Ahr- als auch den Rheinbleichert.

Köln und Kölsch zusammen klingt hervorragend – Köln und Wein hingegen passt auf den ersten Blick nicht wirklich gut zusammen. Richtig?

Auf den ersten Blick kommt es einem merkwürdig vor. Es lohnt sich daher, sich mit der Weinhistorie der Stadt Köln nicht bierernst, sondern weinfröhlich zu beschäftigen.

Wie kamen Sie auf die Idee, über die Stadt mit dem (selbsternannten) besten Bier der Welt ausgerechnet ein Weinbuch zu schreiben?

Vor einigen Jahren hatte ich ein Buch über das Weinbaugebiet Mittelrhein1„Vom harten Hengst zum feurigen Riesling“, Verlag Matthias Ess , Bad Kreuznach , 2015, 19,80 Euro geschrieben. Bei den Recherchen wurde mir klar, dass der Weinbau in früherer Zeit nicht am Siebengebirge aufhörte.

Ich zweifelte auch an der Abgrenzung von Heinrich Böll:
„Der Weintrinkerrhein hört ungefähr bei Bonn auf, geht dann durch eine Art Quarantäne, die bis Köln reicht; hier fängt der Schnapstrinkerrhein an; das mag für viele bedeuten, dass der Rhein hier aufhört. Mein Rhein fängt hier an,…“ Den Halbsatz will ich nicht kommentieren. Wie weit der „Weintrinkerrhein“, aber auch der „Weinerzeugerrhein“ ging, wollte ich genauer recherchieren und dieser Weg führte zur merkwürdigen Weinstadt Köln.

Die fleißigen Heinzelmännchen sorgten auch für den Wein in Köln, Detailansicht des Heinzelmännchenbrunnens, Bild: Raimond Spekking
Die fleißigen Heinzelmännchen sorgten auch für den Wein in Köln, Detailansicht des Heinzelmännchenbrunnens, Bild: Raimond Spekking

Die Heinzelmännchen brauen kein Bier, sondern keltern Wein. Ist das der Beweis für den Kölner Weinanbau?

Wir alle kennen aus Kindertagen die merkwürdigen Aktivitäten der Kölner Heinzelmännchen. Aber Hand aufs Herz: wissen Sie noch welchen Handwerkern die Heinzelmännchen halfen?

Sie schufteten nachts für die Zimmerleute (Vers 2), die Bäcker (Vers 3), die Fleischer (Vers 4), die Schneider (Vers 6) – mit dem verheerenden Ende aufgrund der neugierigen Schneidersfrau, die die Heinzelmännchen vertrieb. Und wem halfen sie im Vers 5?

….
Die Männlein sorgten um den Wein,
Und schwefelten fein
Alle Fässer ein,
Und rollten und hoben
Mit Winden und Kloben,
Und schwenkten
Und senkten,
Und gossen und panschten
Und mengten und manschten.
Und eh der Küfer noch erwacht,
War schon der Wein geschönt und fein gemacht!

Überraschenderweise halfen die Heinzelmännchen in der Bierstadt Köln keinen Bierbrauern, sondern Weinküfern. Das ist kein Beweis für den Kölner Weinbau, aber ein Hinweis, dass zu Zeiten der Heinzelmännchen oder vielleicht sogar zu Zeiten des Autors August Kopisch – er schrieb das Gedicht 1838 – Wein in Köln einen höheren Stellenwert als Bier hatte!

Aber mal ganz ehrlich: Es wurde doch damals nur deswegen Wein getrunken, weil es lebensgefährlich war, das verunreinigte Wasser zu trinken.

Die Einen sagen so, die Anderen sagen so. Warum haben sie Wein und kein Bier getrunken, das ist doch die Frage.

Aber ernsthaft: Wein wurde in der frühen Neuzeit nur von den reichen Bürgern als Genussmittel betrachtet, nur sie konnten sich gute teure Weine leisten. Für die ärmeren Schichten war der Hygieneeffekt von billigen Weinen sicher wichtig. 

Schon den Römern war es auf die Dauer zu lästig, das Grundnahrungsmittel Wein in Amphoren aus dem Süden einzuführen. Also selber anbauen. Aber was für eine Qualität hatten die in Köln produzierten Weine?

Um die Frage beantworten zu können, müssen wir uns auf Quellen der damaligen Zeit stützen. Wir wissen aus den Aufzeichnungen von Hermann Weinsberg (1518-1597), einem Kölner Ratsherrn, der in seinem mehrbändigen Gedenkebuch penibel sein Verhalten und seinen Konsum aufzeichnete, dass er seinen selbst angebauten Wein lieber anderen schenkte als selbst zu trinken. Das lässt tief blicken.

In der gleichen Periode, genauer gesagt im Jahr 1531, reiste der Buchhändler Johann Haselberg vom Bodensee durch Deutschland und besang in mehreren hunderten Versen Köln. Darin finden sich die Verszeilen:

„Schoen wingarten siecht ma da rings umb:
Vil wins wegs zu Coelln, in einer sum
O tzwey dausent fuder sues und saur
Allein nur inerhalb der rinck maur.“

Süß und sauer!

Das Stapelhaus war lange Zeit ein wichtiger Umschlagsplatz für verderbliche Güter, insbesondere Fisch, Postkarte von ca. 1900, Wizico Verlag
Das Stapelhaus war lange Zeit ein wichtiger Umschlagsplatz für Güter, Postkarte von ca. 1900, Wizico Verlag

War es am Ende vielleicht auch das Stapelrecht, welches den Kölner Zugriff auf die besten Weine ermöglichte?

Da spricht manches dafür. Das Stapelrecht war eine Gelddruckmaschine, das dem Kölner Stadtsäckel über Jahrzehnte die höchsten Steuereinnahmen brachte. Kauf­leu­te durften mit ih­ren Weinschiffen nicht an Köln vor­bei fah­ren, oh­ne die­se in Köln zu ent­la­den und ei­ne Zeit lang zum Ver­kauf an­zu­bie­ten. Die Vorschriften sind noch viel weitgehender, im Buch sind sie skizziert.

Es ist naheliegend, dass die  Kölner Patrizier mit diesem Stapelrecht-Geklüngel nicht nur ein exklusives Wissen über die Qualität der Weine, sondern auch genügend Einnahmen hatten, um sich die besten Weine leisten zu können. 

Weingärten der Kartäuser, ca. 1571, Ausschnitt des Mercator - Stadtplanes
Weingärten der Kartäuser, ca. 1571, Ausschnitt des Mercator – Stadtplanes

Wieviel Wein wurde tatsächlich in Köln angebaut?

Für die damalige Zeit unfassbar viel! Immerhin ein Viertel der Fläche innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern waren bis ins 17. Jahrhundert mit Reben bepflanzt, rund 90 Hektar, mehr als 100 Fußballplätze. Heute gibt es am Mittelrhein keinen Weinbauort mehr, der eine so große Rebfläche hat. Anfang des 19. Jahrhunderts waren es immerhin noch 65 Hektar. Mit der Intensivierung des Städtebaus war es lohnender, sein Weinbaugrundstück zu verkaufen als Wein anzubauen.

Welche „Relikte“ des Weinanbaus finde ich heute noch in Köln?

Wir haben das Buch im Kölner Weindepot/Weinmuseum vorgestellt. Die Reben auf dem Dach sind eine „merkwürdige“ Erinnerung an den historischen Kölner Weinanbau.

Bei dieser Gelegenheit traf ich auch den Kölner Stadtwinzer Thomas Eichert, der am Chlodwigplatz Qualitäten erzielt, von denen die Winzer im Mittelalter nur träumen konnten. Es gibt sicher noch mehr „Memorials“, nicht zuletzt zählen Straßennamen oder Weinkneipen dazu.

Ob im Gürzenich, Kristallsaal oder Sartory: Auf den Karnevalssitzungen herrscht „Weinzwang“. Ist das die letzte kölsche Weintradition?

Sicher nicht, denn dieser Zwang ist keine Kölner Tradition, er findet sich vielerorts. Schon im alten Knigge ist zu lesen: Zwang tötet alle edle, freiwillige Hingebung.

Könnte Köln durch den Klimawandel in Zukunft ein attraktives Weinanbaugebiet werden?

Wenn man die klimatischen Voraussetzungen für den Weinbau betrachtet: ja. Wenn man die Bodenpreise in Köln und drumherum betrachtet: eher nein. Im Buch haben Wilhelm und Karl eine futuristische Perspektive gesehen:

„Der Klimawandel wird eine völlig neue Architektur in Köln notwendig machen. Markus Wittling wird mit seinem Weinberg auf dem Dach seiner Vinothek als Pionier von Cologne Urban Viticulture in die Geschichte eingehen. Die Architekten werden Hochhäuser mit auskragenden Fassaden für das Anbringen von Pflanzen bauen, um die Wohnungen und Büros zu beschatten und um Energie zu sparen und zu gewinnen. Ganz Köln wird eine einzige Flora sein – und das Tollste ist, die Begrünungen der steilen Dächer der historischen Kirchen und der modernen Fassaden der Skyliners werden mit Reben erfolgen! Kurzum: bei der 2000-Jahrfeier Kölns im Jahr 2050 werden in Köln viel mehr Reben wachsen als zur Zeit der Stadtgründung, vielleicht sogar mehr als im Mittelalter!“

Was für eine tolle Vision! 


Genau wie alle anderen Menschen in meiner Rubrik „Ein paar Fragen an …“ hat auch Dr. Rudolf Nickenig zu meinen „kölschen Fragen“ Rede und Antwort gestanden.

Wenn nicht Köln – wo sonst könntest du leben? Und warum gerade dort?

Umgekehrt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, in Köln zu leben, wenn ich es mir leisten könnte, ein Stadthaus mit Weinkeller und großer Dachterrasse zu erwerben, auf der ich die autochthone kölsche Rebsorte, den Blauen Kölner, anbauen würde.

Welche kölsche Eigenschaft zeichnet dich aus?

Ein merkwürdiger Respekt vor dem Kölner Grundgesetz.

Was würdest du morgen in unserer Stadt ändern?

… den Rebenanbau fördern, insbesondere die Rebsorte Blauer Kölner.

Nenne ein/zwei/drei Gründe, warum man Köln morgen verlassen sollte.

Siehe Antwort zu Frage 1. Solange ich keinen Wein in Köln anbaue, mache ich mir darüber keine bierernsten Gedanken.

Wo ist dein Lieblingsplatz in Köln?

Im Dom, um den Dom und um den Dom herum.

Welche KölnerInnen haben dich beeinflusst / beeindruckt?

… die Heinzelmännchen und die Köbesse.

Was machst du zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch?

… bedauern, dass ich kein Kölner bin.

Und was zwischen Aschermittwoch und Weiberfastnacht?

… hoffen, dass ich im nächsten Leben Kölner werde (s. Antwort auf Frage 1).

Wat hät für dich noch immer jood jejange?

… zwei Gläser Kölsch statt einem Glas Wein zu trinken und umgekehrt.

Wo drüber laachs de dich kapott?

Das versuche ich zu vermeiden, wäre ja schade um mich.

Dein kölsches Lieblingsessen?

Bitte nicht weitersagen: Saure Nierchen.2Okay. Versprochen. Behalte ich nur für mich. 🙂

Dein Lieblingsschimpfwort auf Kölsch?

Mir gefällt „Fiese Möpp“; mir würde es bei Bedarf nicht einfallen, aber einen Typen als „Kotzkümpsche“ zu bezeichnen, fände ich gut.

Bitte vervollständige den Satz: Köln ist …

merkwürdig.


E-Mail-Newsletter

Das "Köln-Ding der Woche" per E-Mail frei Haus. Jede Woche sonntags ein neues Detail zur schönsten Stadt der Welt. Zum Hören als Podcast oder zum Lesen im Blog.

Aber immer kurz & knackig, immer subjektiv & voreingenommen. Und immer kostenlos!
Datenschutz *

Für den Fall, dass dich die standardisierte Anmeldeprozedur nervt, gibt es auch die kölsche Lösung: Schick mir einfach eine Mail an uli@koeln-lotse.de und ich trage dich in den Verteiler ein.


*Datenschutzerklärung

Das Weinhaus Brungs – gefährdetes Baudenkmal mitten in der Stadt

Das Gasthaus Brungs in der Kölner Innenstadt, Bild: Raimond Spekking
Das Gasthaus Brungs in der Kölner Innenstadt, Bild: Raimond Spekking

Es ist sehr zentral und ist trotzdem irgendwie versteckt: Das Weinhaus Brungs, ein sehr geschichtsträchtiger Bau. Von außen durchaus beeindruckend, aber spätestens, wenn man die Treppe heruntergeht, bekommen sowohl der Kölner als auch der Tourist den Mund vor Staunen nicht mehr zu: Hier gibt es noch Reste der römischen Stadtbefestigung – Geschichte zum Anfassen. Tatsächlich sind hier die Reste des römischen Stadttors „Marspforte“ zu sehen.

Geschichtsträchtiges Gebäude

Im 16. Jahrhundert hatte sich das Viertel rund um die Marspforte rasant entwickelt: In unmittelbarer Nähe der beiden wichtigen Warenumschlagsplätze Alter Markt und Heumarkt sowie dem Machtzentrum Rathaus florierte hier das Geschäft.

Dabei war das alte, an dieser Stelle noch bestehende, römische Stadttor wohl eher hinderlich. So hatte der Kölner Ratsherr Hermann von Weinsberg in seinen berühmten Tagebüchern notiert, dass es an den Bögen des Stadttors sehr schmutzig sei, weil jeder seinen Unrat dort ablud. Hier ein gekürzter Auszug aus dem Tagebuch von Hermann Weinsberg zur Marspforte:1 Die ursprüngliche Handschrift ist nur für Experten lesbar, Details dazu gibt es beim Weinsberg-Projekt.

Auszug aus den Tagebuch von Hermann Weinsberg, die ursprüngliche Handschrift ist nur für Experten lesbar
Eine sinngemäße Übersetzung:

Auszug aus den Tagebuch von Hermann Weinsberg, die ursprüngliche Handschrift ist nur für Experten lesbar

Weinsberg berichtete, dass der Kölner Ratsherr Gillis Eifler an genau der Stelle des abgerissenen Stadttors zwei Stadthäuser errichtete. Wie damals üblich wurde nicht komplett neu gebaut, sondern bestehende Mauern in den Neubau integriert. Und so sind die Reste des Stadttors heute Bestandteil des Gewölbekellers im Weinhaus Brungs.

Das antike Kellergewölbe im Weinhaus Brungs mit zwei Grinköpfen, Bild: HOWI - Horsch, Willy, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons
Das antike Kellergewölbe im Weinhaus Brungs mit zwei Grinköpfen, Bild: HOWI – Horsch, Willy, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

Die ebenfalls dort angebrachten Fratzenmasken sind sogenannte „Grinköpfe“. Diese gehören eigentlich auf die Giebel von Stadthäusern. Durch das Maul dieser Fratzen konnten Seile gezogen werden, und so wurden schwere Waren in die Speicherräume unter den Dächern gehoben.

Häuser werden zusammengelegt

Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts kaufte die Familie Brungs beide Gebäude. Um mehr Platz zu schaffen, wurden aus zwei Häusern eins. Den Durchgang markiert ein markanter neogotischer Spitzbogen mit dem in den Stein verewigten Stadtnarren „Worbel“.

Laut Überlieferung soll es diesen Worbel tatsächlich gegeben haben. Er hieß Pankratz Weinstock und unterhielt im 12. Jahrhundert die Stadtgesellschaft mit seinen Späßen.

Massive Zerstörung im Krieg – heute Institution in der Innenstadt

Im Zweiten Weltkrieg wurde auch das Gasthaus Brungs schwer beschädigt und wiederaufgebaut. Daher stammt die Inneneinrichtung aus anderen Häusern und wurde hier wieder eingebaut, wie zum Beispiel die hölzerne Wendeltreppe aus dem 18. Jahrhundert.

Heute behauptet sich das Weinhaus Brungs zwischen den vielen Brauhäusern in der Innenstadt. Auf der Touristik-Website TripAdisor nimmt dieses Restaurant Platz 62 von 1.699 gelisteten Häusern in Köln ein2Stand: 1. März 2023. Gäste loben das Essen und die Weinkarte.

Das Gasthaus Brungs in der Kölner Innenstadt, Bild: Horsch, Willy - HOWI, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons
Das Gasthaus Brungs in der Kölner Innenstadt, Bild: Horsch, Willy – HOWI, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons

Stadt kauft Gebäude – weitere Nutzung ungewiss

Im Zuge der Arrondierung3Arrondierung ist der Einbezug angrenzender Flächen zu einem bestimmten Grundstück. der Flächen rund um das Rathaus hat die Stadt Köln Ende 2019/Anfang 2020 das Gebäude erworben.

Eigentlich wollte die Familie Brungs das Gebäude an eine Privatperson verkaufen. Ein entsprechender Kaufvertrag lag bereits vor, doch Ende 2019 entschloss sich der Stadtrat, von dem im Grundbuch eingetragenen Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen und das Gebäude für 3 Millionen Euro4Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger vom 17.01.2020 zu erwerben. Gleichzeitig sicherte die Stadt dem Pächter des Restaurants zu, dass der Pachtvertrag weiterlaufen solle.

Doch augenscheinlich wurde der Pachtvertrag zum Ende Februar 2023 gekündigt. Ob und wie es mit der Gastronomie im Weinhaus Brungs weitergeht, ist völlig offen. Auch ein anderweitiges Nutzungskonzept der Stadt liegt (noch) nicht vor.

Oder will sich unser Rat am Ende nur einen schnellen Weg  zum Wein sichern? Der Stadtführer und Köln-Experte Bernd Imgrund berichtet5„111 Kölner Kneipen, die man kennen muss“ von Bernd Imgrund und Thilo Schmülgen, dass der Notausgang des Gewölbekellers direkt unter das Rathaus führt. Und diesen kann man ja schließlich auch in die andere Richtung nutzen …

Konzept zur Weiternutzung dringend erforderlich!

Es bleibt die Hoffnung, dass schnell eine Weiternutzung des Gebäudes ansteht, damit dieses wunderschöne Gebäude nicht eine ähnliche Entwicklung wie zum Beispiel das Funkhaus in Raderthal durchmacht. Dieses gammelt mangels Entscheidung vor sich hin – vermutlich bis nichts mehr zu retten ist und es einfach abgerissen wird.


+++ UPDATE  Stand: Mai 2023 +++

 Das Team vom Weinhaus Brungs hat in der Decksteiner Mühle (Gleueler Str. 371, Köln-Deckstein) eine neue Heimat gefunden.
Viel Erfolg am neuen Standort!


 

Logo change.org
Petition: Das letzte Alt-Kölner Weinhaus darf nicht sterben!

Die „Freunde von Weinhaus Brungs“ haben auf der Plattform change.org eine Petition gestartet und fordern von der Stadt Köln:

Die Stadt Köln soll als Eigentümerin des Weinhauses Brungs dieses beispielhafte Denkmal erhalten, fachgerecht sanieren und als Juwel der Altstadt in seiner traditionsreichen Nutzung als Weinhaus dauerhaft weiterführen.

Aktuell6Stand 1. März 2023 haben 580 Personen diese Petition unterschrieben. Der Köln-Lotse übrigens auch.

Falls auch du diese Petition unterschreiben willst, findest du hier alle notwendigen Informationen:

Das letzte Alt-Kölner Weinhaus darf nicht sterben.
WIR WOLLEN WEINHAUS BRUNGS ERHALTEN!


E-Mail-Newsletter

Das "Köln-Ding der Woche" per E-Mail frei Haus. Jede Woche sonntags ein neues Detail zur schönsten Stadt der Welt. Zum Hören als Podcast oder zum Lesen im Blog.

Aber immer kurz & knackig, immer subjektiv & voreingenommen. Und immer kostenlos!
Datenschutz *

Für den Fall, dass dich die standardisierte Anmeldeprozedur nervt, gibt es auch die kölsche Lösung: Schick mir einfach eine Mail an uli@koeln-lotse.de und ich trage dich in den Verteiler ein.


*Datenschutzerklärung