Im Teil I der kölschen Erfindungen ging es um den Kölner Teller, das Kölner Ei und das Kölner Brett. Im diesem Teil II schauen wir uns Afri Cola und die Schwebebahn an. Außerdem: Wie die Faulheit der Kölner zum Türschließer „Imperator“ führte.
Afri Cola
Am Holzmarkt, dort wo heute die Severinsbrücke steht, wurde ab 1931 von dem Unternehmen F. Blumhoffer Nachfolger GmbH Afri Cola produziert. Der Name leitet sich von der „Afrikanischen Cola-Nuß“ ab. Afri Cola verstand sich als „deutsche Cola“ und so wurde in den 1930er Jahren eine unappetitliche Werbekampagne gegen Coca Cola, immerhin Cola-Weltmarktführer, gestartet. Hintergrund war der Vorwurf, Coca Cola sei ein jüdischer Konzern.
Ende der 1960er Jahre zwang der massive Verlust von Marktanteilen das Unternehmen zu einem Relaunch. Es entstand das berühmte Design der Flasche. Die neue Positionierung der Marke richtetet mit dem Slogan
„sexy-mini-super-flower-pop-op-cola –
alles ist in afri-cola…“
gezielt an die Flower-Power-Bewegung. Beworben wurde diese neue Positionierung mit einem an einen LSD-Trip erinnernden Werbespot.
Heute liegen die die Markenrechte der mehrheitlich bei der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach KGaA, welche wiederum zur Karlsberg-Gruppe gehört.
Die Schwebebahn
Bei „Schwebebahn“ denkt jeder zunächst an Wuppertal. Was aber kaum bekannt ist: Die Schwebebahn wurde in Köln erfunden, genauer gesagt in Deutz. Eugen Langen, Zuckerfabrikant und maßgeblicher Treiber und Finanzierer der Gasmotorenfabrik Deutz AG, hatte die Idee zu dieser Art der Fortbewegung.
Ganz nebenbei erfand er auch noch den passenden Begriff: „Ein System der hängenden Wagen. Ich habe das Ding einfach Schwebebahn getauft.“ In Deutz gab es 1893 sogar eine erste Teststrecke von immerhin 100 Meter Länge.
Mein treuer Leser Kurt aus Nürnberg hat sich die Arbeit gemacht, die Patenschriften zur Schwebahn herauszusuchen. Kurt scheibt, dass einige der alten deutschen Patentschriften über die Jahrzehnte verloren gegangen sind und oft nur noch in England oder den USA zu finden sind. Hier findet ihr
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- Patentschrift: „Improvements in Overhead Railways with Suspended Vehicles“ vom 13. Juli 1895
- Patentschrift „Improvements in Suspended Vehicles of Elevated Railways“ vom 24. Oktober 1896
Der Türschließer „Imperator“
Zugegeben – der Kölner ist für vieles, aber nicht unbedingt für seinen Fleiß bekannt. Der Kölner lässt lieber machen als selbst tätig zu werden. So ist es auch kein Wunder, dass der erste Türschließer in Köln erfinden wurde. Otto Boedecker und Hugo Sonntag entwickelten gemeinsam den „Imperator“. Diese Vorrichtung schließt selbsttätig eine Tür.
Die Firma existiert noch heute am Stammsitz im Belgischen Viertel. Und nicht selten entdecken Mitarbeiter in alten Kölner Häusern noch über 100 Jahre alte funktionstüchtige Modelle des Imperators.
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