Kölsche Erfindungen, Teil II: Der Türschließer „Imperator“, die Schwebebahn und Afri Cola

Kölsche Erfindungen: Der Türschließer „Imperator“, die Schwebebahn, Afri Cola, Bilder: Wikibine123, WDR
Kölsche Erfindungen: Der Türschließer „Imperator“, die Schwebebahn, Afri Cola, Bilder: Wikibine123, WDR

Im Teil I der kölschen Erfindungen ging es um den Kölner Teller, das Kölner Ei und das Kölner Brett. Im diesem Teil II schauen wir uns Afri Cola und die Schwebebahn an. Außerdem: Wie die Faulheit der Kölner zum Türschließer „Imperator“ führte.

Teststrecke der Schwebahn in den 1890er-Jahren in Deutz
Teststrecke der Schwebahn in den 1890er-Jahren in Deutz

Die Schwebebahn

Bei „Schwebebahn“ denkt jeder zunächst an Wuppertal. Was aber kaum bekannt ist: Die Schwebebahn wurde in Köln erfunden, genauer gesagt in Deutz. Eugen Langen, Zuckerfabrikant und maßgeblicher Treiber und Finanzierer der Gasmotorenfabrik Deutz AG, hatte die Idee zu dieser Art der Fortbewegung.

Ganz nebenbei erfand er auch noch den passenden Begriff: „Ein System der hängenden Wagen. Ich habe das Ding einfach Schwebebahn getauft.“ In Deutz gab es 1893 sogar eine erste Teststrecke von immerhin 100 Meter Länge.

Englische Patentschriften zur Schwebebahn von Eugen Langen
Englische Patentschriften zur Schwebebahn von Eugen Langen

Mein treuer Leser Kurt aus Nürnberg hat sich die Arbeit gemacht, die Patenschriften zur Schwebahn herauszusuchen.  Kurt scheibt, dass einige der alten deutschen Patentschriften über die Jahrzehnte verloren gegangen sind und oft nur noch in England oder den USA zu finden sind. Hier findet ihr


Afri-Cola-Flaschen mit der typischen Einkerbungen in der Mitte, welche an die Taille einer Frau erinnern soll, Bild: Wikibine123, CC BY-SA 4.0

Afri-Cola-Flaschen mit der typischen Einkerbungen in der Mitte, welche an die Taille einer Frau erinnern soll, Bild: Wikibine123, CC BY-SA 4.0

Afri Cola

Am Holzmarkt, dort wo heute die Severinsbrücke steht, wurde ab 1931 von dem Unternehmen F. Blumhoffer Nachfolger GmbH Afri Cola produziert. Der Name leitet sich von der „Afrikanischen Cola-Nuß“ ab. Afri Cola verstand sich als „deutsche Cola“ und so wurde in den 1930er Jahren eine unappetitliche Werbekampagne gegen Coca Cola, immerhin Cola-Weltmarktführer, gestartet. Hintergrund war der Vorwurf, Coca Cola sei ein jüdischer Konzern.

Ende der 1960er Jahre zwang der massive Verlust von Marktanteilen das Unternehmen zu einem Relaunch. Es entstand das berühmte Design der Flasche. Die neue Positionierung der Marke richtetet mit dem Slogan

„sexy-mini-super-flower-pop-op-cola –
alles ist in afri-cola…“

gezielt an die Flower-Power-Bewegung.

Heute liegen die die Markenrechte der mehrheitlich bei der Mineralbrunnen Überkingen-Teinach KGaA, welche wiederum zur Karlsberg-Gruppe gehört.


Ein der letzten noch funktionstüchtigen "Imperatoren", Bild: WDR
Ein der letzten noch funktionstüchtigen „Imperatoren“, Bild: WDR

Der Türschließer „Imperator“

Zugegeben – der Kölner ist für vieles, aber nicht unbedingt für seinen Fleiß bekannt. Der Kölner lässt lieber machen als selbst tätig zu werden. So ist es auch kein Wunder, dass der erste Türschließer in Köln erfinden wurde. Otto Boedecker und Hugo Sonntag entwickelten gemeinsam den „Imperator“. Diese Vorrichtung schließt selbsttätig eine Tür.

Die Firma existiert noch heute am Stammsitz im Belgischen Viertel. Und nicht selten entdecken Mitarbeiter in alten Kölner Häusern noch über 100 Jahre alte funktionstüchtige Modelle des Imperators.


In den nächsten Wochen werfen wir einen Blick auf weitere spezielle Erfindungen aus Köln und einen berühmten Erfinder: Konrad Adenauer.


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