Klar – Köln ist innovativ. Es gibt zahlreiche Erfindungen aus der Domstadt. Dazu gehören weltbekannte Produkte wie Farinas Eau de Cologne, Motoren von Nikolaus Otto, aber auch kurioses Produkte wie Adenauers beleuchtetes Stopfei, seine Sojawurst oder sein spezielles Maisbrot.
Und dann gibt es noch ganz spezielle Erfindungen , die fest mit der Domstadt verbunden sind, zum Beispiel der Kölner Teller, der Zuckerwürfel, das Kölner Ei oder das Kölner Brett.
Der Zuckerwürfel
Die Schweizer, Holländer, Belgier, Tschechen und Franzosen behaupten, den Zuckerwürfel erfunden zu haben. Doch wir Kölschen wissen ganz genau, dass der Zuckerwürfel eine rheinische Erfindung ist. Der gebürtige Kölner Eugen Langen besaß zwar nicht das Patent zur Herstellung der süßen Würfel, dafür hat er aber ein besonderes Herstellungsverfahren entwickelt.
Die von ihm und Emil Pfeifer im Jahr 1870 gegründete Zuckerfabrik gibt es noch heute. Die Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG produziert auch die Marken „Kölner Zucker“ oder „Diamant Zucker“ und ist Deutschlands drittgrößter Zuckerproduzent.
Mein treuer Leser Kurt aus Nürnberg hat sich die Arbeit gemacht, die Patenschrift Eugens Langens „Improvements of Refining Sugar“ vom 24. März 1894 herauszusuchen. Kurt scheibt, dass einige der alten deutschen Patentschriften über die Jahrzehnte verloren gegangen sind und oft nur noch in England oder den USA zu finden sind.
Der Kölner Teller
Nein, der „Kölner Teller“ ist kein Sauerbraten oder „Decke Bunne met Speck“. Genau genommen sollte man ihn auch nicht davon essen, denn der Kölner Teller dient der Verkehrsberuhigung. Es handelt sich um eine etwa tellergroße Metallvorrichtung, die in die Straßen eingelassen wird. Den Effekt kennt ihr alle: Das Auto (oder auch das Fahrrad) werden ordentlich durchgeschüttelt und man fährt langsamer.
Neben dem Kölner Teller existieren auch noch weitere sogenannte „Bremsschwellen“ mit schönen Namen wie Krefelder Kissen oder Delfter Hügel. Der schönste Begriff dafür aber stammt aus dem englischen. Dort nennt man solche Vorrichtungen „Schlafender Polizist“ („sleeping policeman“).
Das Kölner Ei
Wenn ihr in der Nähe von Gleisen wohnt, werdet ihr diese Erfindung ganz besonders zu schätzen wissen: Das Kölner Ei. Dabei handelt es sich um zwei Metallteile, die durch ein Gummiplatte verbunden sind.
Unter die Schienen geschraubt, reduziert diese Konstruktion Schwingungen bei darüberfahrenden Zügen und macht diese somit wesentlich leiser. Die Gummiplatte ist oval, daher hat das Ei seinen Namen. Und wer hat es erfunden? Zwei findige Ingenieure der Clouth Gummiwerke in Nippes.
Das Kölner Brett
Darauf hatte die Welt gewartet: Eine spezielle Gardinenaufhängung, bei der die Röllchen der Gardinenaufhängung nicht zu sehen waren. Zu verdanken haben wir diesen optischen Genuss Hugo Bohn, den Firmeninhaber des Kölner Traditionsunternehmens Messing Müller.
Bohn hatte 1932 die Idee, ein zweites Brett im rechten Winkel vor eine Gardinenschiene zu schrauben. Dieser Sichtschutz ging in die Geschichte ein und wurde als „Kölner Brett“ besonders in den 1950/60er Jahren nicht nur in Köln sehr erfolgreich verkauft.
Die kölsche Innovationskraft wird auch in dem Imagefilm der Wirtschaftsförderung Köln angepriesen. Hier schwimmen sogar Wale rund um den Dom.
In „Kölsche Erfindungen – Teil II“ geht es um weitere Kölner Erfindungen, z.B. dem Türschließer „Imperator“, die Schwebebahn und Afri Cola.
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