Kölle ohne den Dom? Undenkbar!
Weil das so ist, findet sich der Dom mit seiner einprägsamen Silhouette auch auf T-Shirts, Taschen, Regenschirmen, Aschenbechern, Feuerzeugen, Kugelschreibern und so weiter. Und auch viele kölsche Einrichtungen, Firmen, Verbände oder Vereine verarbeiten den Dom in ihrem Logo. Egal ob Stadtverwaltung, IHK, Feuerwehr, Zoo, Dom-Kölsch – alle nutzen die charakteristischen Dom-Spitzen für ihre Selbstdarstellung. Selbst der Geißbock des ruhmreichen EffZeh stützt sich auf dem Dom ab.
Herausforderung: Logo für den Dom selber
In den vergangenen Jahren hat sich das Domkapitel die Aufgabe gestellt, ein Logo für den Dom selber zu finden. So wurde im Frühsommer 2019 eine Ausschreibung gestartet. Die Aufgabe: Konzeption des neuen Erscheinungsbilds für den Dom.
Mehr als 300 Agenturen aus aller Welt haben auf diese Ausschreibung reagiert. Gewonnen hat die Agentur jäger & jäger aus Überlingen am Bodensee mit einem aus sieben Dreiecken bestehenden Logo. Regina Jäger, Mitinhaberin der Gewinner-Agentur, war begeistert von diesem Auftrag: „Die Aufgabenstellung, für den Kölner Dom und die dazugehörigen Institutionen eine visuelle Klammer zu finden, gehört mit zu den spannendsten und faszinierendsten Aufgaben überhaupt: Die Schaffung einer visuellen Identität für ein weltweit bekanntes Gotteshaus und Wahrzeichen.“
Sieben Dreiecke bilden die Westfassade
Das neue Logo nutzt die weltbekannte Grundform der Westfassade des Doms. Diese wird aus sieben gleichschenkligen Dreiecken nachgebildet. Die Basis bilden drei goldene Dreiecke am Boden, die gemeinsam eine Krone bilden – als Symbol für den Schrein der Heiligen Drei Könige. Zwei weitere Dreiecke, in warmen Rottönen, zeigen nach oben und stellen die beiden Türme dar. Diese werden durch zwei weitere blau/lila gefärbte Dreiecke gespiegelt – vergleichbar wie der Dom, welcher sich selber im Rhein spiegelt.
Das Dreieck steht, so der Kölner Dompropst Guido Assmann, für den dreieinigen Gott: Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. Und es ist auch kein Zufall, dass es sich insgesamt um sieben Dreiecke handelt: Diese Zahl steht für Vollkommenheit. Immerhin wurde die Welt an sieben Tagen erschaffen. Doch die „sieben“ spielt auch an anderen Stellen in der Bibel eine entscheidende Rolle: Die Buchrolle in der Offenbarungsgeschichte enthält die sieben Siegel der göttlichen Bestimmungen für das Ende der Welt, es gibt sieben Sakramente und auch sieben Todsünden. Die verwendeten Farben greifen die klerikale Farblogik auf: Kardinäle sind an ihren roten, Bischöfe an ihren violetten Kappen zu erkennen.
Herleitung stimmig, Ausführung gut
Die Kritik an dem Logo ließ nicht lange auf sich warten. In den sogenannten „Sozialen Medien“ wurde sehr schnell scharf geschossen „Meister Gerhard1Meister Gerhard war der erste Dombaumeister des Kölner Domswird sich im Grabe umdrehen“ oder „grauenhaft“ sind noch die zitierfähigen Kommentare. Der oder die Nutzer*in mit dem schönen Namen „Superhörnchen“ meint sogar, dass auch Grundschüler auf das neue Logo hätten kommen können.
Es gab aber auch Zuspruch zu dem Design: „Sehr schönes Logo. Ein Logo das Namen und Dom gerecht wird.“ Oder „Die Herleitung ist stimmig, die Ausführung ist gut gemacht.“ Auch ein Fachmann wie Zeljko Cavara, Inhaber der Designagentur xyzettgraphix. | büro für visuelle kommunikation, sieht das Logo positiv: „Es ist eine große Herausforderung, für ein weltbekanntes Bauwerk ein ebenso klares, einprägsames wie auch einfaches und verständliches Logo zu entwickeln.“ Cavara weist auch darauf hin, dass solche Darstellungen ganz praktisch in jeder Größe, egal ob auf einem Bleistift oder einer Fahne, erkennbar sein müssen. Eine Bedingung, die das neue Dom-Logo erfüllt.
Neues Logo nur eine Kopie?
Der Kölner Express witterte gleich den ganz großen Skandal und titelte „Logo-Posse beim Kölner Dom“. Die Redakteure des Boulevard-Blattes fanden im Logo des Nationalparks Berchtesgadener Land auch sieben gestapelte Dreiecke. Kein Grund zur Aufregung, twitterte der Designer Achim Schaffrinna: „Wer sucht, wird zu JEDEM Logo ein Zeichen finden, das über gewisse Ähnlichkeiten verfügt. Deshalb ist es noch lange keine Kopie. Die einzige Posse, die ich hier zu erkennen vermag, ist die Art und Weise, wie seitens der Express-Redaktion versucht wird, ein Thema aufzubauschen.“
Der schönste und treffendste Kommentar zum neuen Logo kommt vom Kölner Designer Stefan Flach: „Alles in allem wirkt das Logo auf mich wie ein klarer, gradliniger, sauberer Ruhepol in dieser mies verbauten Stadt.“
Recht hat er!
Der Dom in Zahlen
Unser wunderschöner Dom zieht alle in seinen Bann. Und dann kommen die Fragen:
Wie hoch ist der Dom?
Wie viele Stufen sind es bis nach oben?
Wie viele Menschen kommen täglich?
…
Antworten auf alle diese Fragen gibt der Beitrag „Von 4 bis 10 Milliarden – Der Dom in Zahlen“.
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