Die Zeit um Silvester ist die Zeit der Jahresrückblicke. Auch beim „Köln-Ding der Woche“ schaue ich zum Jahresende immer auf die vergangenen 52 Wochen.
Insgesamt bin ich stolz darauf, euch auch im Jahr 2022 wieder jede Woche sonntags ein Köln-Ding präsentiert zu haben. Meine Beiträge werden auch fleißig gelesen: Insgesamt gab es im Jahr 2022 über 200.000 Seitenaufrufe, das macht mehr als 500 Aufrufe täglich.
Klicks: Die Top-10-Beiträge im Jahr 2022
Wie schon in den vergangenen Jahren lagen die „Kölschen Schimpfwörter“ auf dem 1. Platz der Klick-Charts. Dies hängt auch damit zusammen, dass der Kölner Express in seinem „Kölsche-Schimpfwörter-Quiz“ auf das Köln-Ding der Woche verwiesen hat.
Ebenfalls unverändert sind die folgenden Plätze: Die „Kölschen Vornamen“ auf Platz zwei und die Halsbandsittiche auf dem dritten Platz. Nur einhundert Aufrufe weniger hat der Beitrag zum wunderschönen Wörtchen „Fisternöllche“.
Interessant wird es ab Platz fünf: Hier liegt der Schwerpunkt auf Deutz. Die Ellmühle und der legendäre Lommi liegen auf den Plätzen fünf und sechs. Danach folgt in den Klickcharts der hässlichste Platz Kölns. Mit dem Lehrer Welsch und Trude Herr belegen zwei kölsche Originale die Plätze acht und neun. Was mich besonders freut: Die längste Lüge Kölns – das ist mit 33 Meter Länge die „Römische Hafenstraße“ – hat es noch auf Platz zehn geschafft, obwohl ich diesen Beitrag erst im August veröffentlicht habe.
Meine persönlichen Highlights im Jahr 2022
Der Rosenmontagszoch 2022 wurde zur Demo
Um es mit den Worten von Peter Brings zu sagen: „Das ist der wichtigste Rosenmontagszug, seit ich auf der Welt bin“. Und ich bin stolz, dass ich ein kleiner Teil der 250.000 Menschen sein durfte, die friedlich gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert haben.
Die „Grabaneignung“ auf dem Kölner Südfriedhof
Die Künstlerin Christiane Rath hat mitten in der Corona-Zeit angefangen, ein scheinbar herrenloses Grab auf dem Südfriedhof pflegen. Ohne irgendeine Beziehung zu den dort bestatteten Menschen. Die ganze Geschichte dazu hat sie mir ausführlich mitten auf dem Friedhof erzählt.
Der Massenmörder Peter Kürten
Zu Halloween wurde es auch beim Köln-Ding der Woche gruselig: Ich habe intensiv die Geschichte des Massenmörders Peter Kürten recherchiert. Stets makellos gekleidet, in der Tasche immer ein feines Tuch, um jederzeit die Schuhe polieren zu können, ausgesprochen freundlich – ein Typ, über den Nachbarn immer sagen „aber er hat doch immer so freundlich gegrüßt“. Peter Kürten spielte tagsüber den netten und unauffälligen Menschen. Nachts jedoch verwandelte er sich in einen perversen Serienmörder, der mindestens neun Menschen ermordete und es bei rund 40 weiteren Menschen versuchte.
Kölsche Originale: Fressklötsch – legendärer Vielfraß und hochgeachteter Bürger
Um Johann Arnold Klütsch, in Köln als „Fressklötsch“ bekannt, ranken sich unzählige Legenden wie etwa „Er hat ein 1.000 Pfund schweres Kanonenrohr eigenhändig weggeschleppt.“ oder „Er hat ein ganzes Rad Käse auf einen Schlag gegessen.“. Wieviel Wahrheit in diesen Erzählungen steckt, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Fest steht, dass Johann Arnold Klütsch eine beeindruckende Karriere hingelegt hat – vom Analphabeten bis zum geachteten Geschäftsmann. Doch die kolportierten Geschichten über seine Fähigkeit, Unmengen trinken und essen zu können sowie über seine gewaltige Köperkraft überstrahlen alles.
Dä Appel-Jupp – ein ganz besonderer kölscher Heiliger
in der katholischen Kirche gibt es eine Reihe ganz besonderer Heiliger. In Köln verehren wir in bester rheinisch-katholischer Tradition Hermann-Joseph, von den Kölschen liebevoll „Appel-Jupp“ genannt. Wieso an einer ganz bestimmten Marienstatue in St. Maria im Kapitol im Äpfel liegen, hatte ich im Oktober 2022 erklärt.
Kunst im öffentlichen Raum ist immer umstritten. Egal ob es um eine überdimensionierte Eistüte, Balzac auf dem verkehrsumtosten Neumarkt oder das Richter-Fenster geht. Was allerdings mit der „Erdgöttin Gaea“ in der Stollwerckpassage passiert ist, kann man kaum glauben. Im Köln-Ding der Woche von Anfang Dezember 2022 könnt ihr nachlesen, wieso es diese ganz besondere Plastik gleich zweimal in Köln gibt und was ein etwas zu gieriger Schweizer Schokoladenkonzern auf der einen Seite und die großzügige Imhoff-Stiftung auf der anderen Seite damit zu tun haben.
Was sonst noch geschah
Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mich der renommierte Schriftsteller Jochen Schimmang in seinem Buch „Laborschläfer“ in der Danksagung erwähnt hat.
Über „Kölle kommt zu dir – Die Stadtführung vom Stuhl“ wurde eifrig berichtet, unter anderem auf der Website „EVANGELISCH LEBEN“ und in der Zeitschrift „HANDWERK aktiv“.
Was für eine Ehre im September 2022: Ich habe tatsächlich das ehemalige Hohn Peter Horn dafür gewinnen können, auf der Höhner-Ausstellung ein Stündchen über sein Leben als Musiker zu erzählen. Peter hat mit seinen Liedern „Blootwosch, Kölsch un e lecker Mädche“, „Ich bin ene Räuber“ und „Dat Hätz vun der Welt“ kölsche Musikgeschichte geschrieben.
Mit der „Kleinsten Karnevalssitzung der Welt“ konnte ich mir selbst den Traum erfüllen, endlich einmal Sitzungspräsident einer Karnevalssitzung zu sein.
Auf besonderen Wunsch des Bürgervereins RADERBERG und -THAL e.V. habe ich die Stadtführung „Veedel der Gegensätze: Raderberg und Raderthal“ konzipiert.
2023 geht es weiter: Neue Führungen und es wird etwas auf die Ohren geben
Freut euch auf weitere 52 Köln-Dinger Woche. Außerdem wird es zwei neue Führungen geben: Mit „Deutz – Schäl Sick is schick“ geht es auf die andere Rheinseite. Bei der Tour „Zwei Kirchen und eine sündige Meile“ laufen wir von St. Ursula über den Eigelstein bis zu St. Agnes. Mehr dazu im Frühjahr.
Und dann wird es im Frühjahr etwas auf die Ohren geben: Zusammen mit dem Ur-Zollstocker Frank Mausbach werde ich einen Podcast zum „Köln-Ding der Woche“ veröffentlichen. Wir sind gerade mitten in den Vorbereitungen. Lasst euch überraschen.
Ich wünsche euch allen ein schönes, erfolgreiches, friedliches und gesundes Jahr 2023.
Oder auf kölsch:
Pros Neujohr!
De Kopp voll Hoor,
de Muul voll Zäng,
de Britzel in de Häng.1Prosit Neujahr! Den Kopf voller Haare, den Mund voller Zähne, die Brezel in den Händen.
Uli, der Köln-Lotse
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