
Ein Kölner war 1658 einer der wichtigsten Berater des Kaisers von China: Der Jesuit und Wissenschaftler Adam Schall von Bell. Geboren am 1. Mai 1592 (wahrscheinlich) in Köln, studierte Schall von Bell in Rom Astronomie. Zusammen mit einer Gruppe Missionare reist er im Jahr 1618 nach China und gerät dort in die Wirren des Kolonialkriegs. Sein Wissen über moderne Waffentechnik – Schall von Bell repariert erfolgreich alte Kanonen – sichert den Chinesen den Sieg über die Niederländer und führt ihn an den kaiserlichen Hof.
Dort wird er mit er mit der enorm wichtigen Aufgabe beauftragt, den chinesischen Kalender zu reformieren. Durch seine erfolgreiche Arbeit wird er wichtigster Berater des Kaisers Shunzhi, der ihn zum Mandarin befördert. Den Tod Shunzhis nutzen die Schall von Bells Gegner, um ihn zu diskreditieren – in einem Schauprozess wird er zum Tod durch Zerstückelung bei lebendigem Leib verurteilt. Ein paar Tage vor der Hinrichtung rettet ihn ein Zufall vor dem grausamen Tod, weil ein Erdbeben als Beweis seiner Unschuld gedeutet wird. Schall von Bell stirbt eines natürlichen Todes im Alter von 74 Jahren.
In seiner Heimatstadt erinnert eine stark verwitterte Statue in Nähe der Minoritenkirche an den „Kölschen Mandarin“.