
In den 1970er Jahren war der Sitzungskarneval sehr angestaubt. Langweilige Sitzungen mit nichtssagender Musik, Abendgarderobe und eher steifen als lustigen Karnevalisten waren die Regel.
Und dann kamen auf einmal ein paar langhaarige Jungs auf die Bühne, am Anfang noch met bläcke Fööss1barfuß, mit Gitarre und Schlagzeug und fingen an, kölsche Lieder zu spielen, wo vorher noch eher festlich hochdeutsche Lieder vorgetragen wurden.

Der Versuch der etablierten, offiziellen Kappenträger, diese Band einfach zu ignorieren, ging gehörig daneben.2Ein Muster übrigens, was sich etwa 30 Jahre später bei Brings wiederholen sollte. Die Menschen wollten genau diese Musik hören.
Das war die Geburtsstunde einer kölschen Erfolgsgeschichte:
Die Bläck Fööss eroberten die Bühnen.
Examen an der „Akademie för uns kölsche Sproch“
Wie so viele aus den Jahrgängen ab etwa Mitte 1960 sind auch Jörg Hauschild und Ekkehard „Ekki“ Hoffmann mit der Musik der Fööss aufgewachsen. Und als die beiden dann ihr Examen an der „Akademie för uns kölsche Sproch“ gemacht haben, wurde aus einer Idee Realität: Ihre Abschlussarbeit an der Akademie haben beide zusammen über die “Mutter aller kölschen Bands” – die Bläck Fööss – geschrieben.

Die beiden haben sich äußerst akribisch in die Geschichte der Fööss eingearbeitet und auch mit den Musikern aus der Band direkt gesprochen.
Einzigartig ist, dass diese Arbeit die erste Diplomarbeit an der „Akademie för uns kölsche Sproch“ ist, die bilingual erscheint: Auf Kölsch und Hochdeutsch. Ein absolutes Novum in der Geschichte der Akademie.
Diplomarbeit hier zum Download
Ich freue mich SEHR, dass die beiden mir erlaubt haben, diese sehr lesenswerte Diplomarbeit hier zum Download anzubieten.

Bläck Fööss – Zeitreise durch mehr als 50 Jahre Musikgeschichte“, Quelle: Hauschild & Hoffmann (Der Download startet bei klick auf die Darstellung.)
Interview mit den Bläck Fööss-Experten
Frank und ich durften mit den beiden sprechen. Gemeinsam haben wir eine Zeitreise zu 50 Jahren Bläck Fööss unternommen.

Teil I: Die Anfänge bis 1994
Wir haben über die Anfänge mit Graham Bonney und dem „Rievkooche-Walzer“ gesprochen, über das durchaus zwiespältige Gefühl der Fööss zum Karneval und über den ersten großen Umbruch mit dem Ausstieg von Tommy Engel im Jahr 1994.
Teil II: Die Geschichte der Fööss von den 1990ern bis heute
Im zweiten Teil geht es um die Meilensteine der Bandgeschichte und den langsamen Ausstieg der Ur-Fööss aus der Band. Außerdem wagen die beiden Fööss-Experten einen Blick in die Zukunft.
Genau wie alle anderen Menschen in meiner Rubrik „Ein paar Fragen an …“ haben auch Ekki Hoffmann und Jörg Hauschild den „kölschen Fragen“ Rede und Antwort gestanden.
- Wenn nicht Köln – wo sonst könntest du wohnen? Und warum gerade dort?
Ekki: Kopenhagen, die Dänen haben uns viel voraus
Jörg: Da, wo ich jetzt wohne, in Bergisch Gladbach – Schildgen
- Welche kölsche Eigenschaft zeichnet dich aus?
Ekki: Toleranz
Jörg: Hätzlich un bodenständich
- Was würdest du morgen in unserer Stadt ändern?
Ekki: Autofreie Innenstadt
Jörg: Die zielgerichtete Zusammenarbeit
- Nenne ein/zwei/drei Gründe, warum man Köln morgen verlassen sollte.
Ekki: Die Oper wird nie fertig / Entscheidungs-/Umsetzungsstau / Parken in zweiter Reihe ohne Konsequenzen
Jörg: Häh?
- Wo ist dein Lieblingsplatz in Köln?
Ekki: Rheinufer mit Blick auf den Dom

- Welche KölnerInnen haben dich beeinflusst / beeindruckt?
Ekki: Willy Millowitsch, Wolfgang Overath
Jörg: Jupp Menth, Willi Millowitsch und Wolfgang Niedecken

- Was machst du zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch?
Ekki: Mit netten Menschen Karneval feiern
Jörg: Fasteloovend fiere
- Wat hät für dich noch immer jood jejange?
Ekki: Trotz allem kritischen liebe ich diese Stadt
Jörg: Meiner Berufung nachgehen, ich arbeite in der touristischen IT und bin ein Schützenjunge
- Wo drüber laachs de dich kapott?
Ekki: Über die Sicht von außen auf Köln
Jörg: Alberner Humor und immer Situationskomik
- Dein Kölsche Lieblingskneipe?
Ekki: In der Jugend das Piranha
Jörg: Et Höttche oder Max Stark
- Dein Lieblingskölsch?
Ekki: Sünner Malz
Jörg: Ratet mal (siehe oben)3Sowohl im Max Stark als auch im Höttche wird Päffgen-Kölsch ausgeschenkt.

- Was ist dein kölsches Lieblingsgericht?
Ekki: Halver Hahn
Jörg: Himmel un Ääd
- Dein Lieblingsschimpfwort auf Kölsch?
Ekki: Lällbeck
Jörg: Sackjeseech … da gibt es auch ein schönes Lied zu
- Bitte vervollständige den Satz: Köln ist …
Ekki: … Heimat
Jörg: … e Jeföhl
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