Kölsche Wörter: Klüngel – Man kennt sich, man hilft sich

Klüngel - hier laufen viele Fäden zusammen. Und niemand erkennt, wie alles exakt zusamengehört. Bild: Bernhard Friesacherr / pixelio.de
Klüngel – hier laufen viele Fäden zusammen. Und niemand erkennt, wie alles exakt zusamengehört. Bild: Bernhard Friesacherr / pixelio.de

Podcast Geschichtsmacher, Nikolaus Gülich

Klüngel ist unserer Stadt schon seit Jahrhunderten etabliert. Bereits 1782 wird im Zusammenhang mit der städtischen Lotterie der Begriff „Klüngel“ für „betrügerische Machenschaften“ genutzt.

Klüngel stammt von dem Begriff „clunga“ ab. Das bedeutet Knäuel, also der Ort, an dem viele Fäden zusammenlaufen und man nicht mehr erkennen kann, wie alles zusammengehört. Eine perfekte Umschreibung für den kölschen Klüngel.

Ein großer Klüngler war Konrad Adenauer, so hat er sich als Kölner Oberbürgermeister zinslose Darlehen der Stadtkasse gewährt. Ihm wird die Definition des Klüngels „Man kennt sich, man hilft sich.“ zugeschrieben.

„Nehmt mich auf in Euren Klüngel!“

Als Kurt Rossa, ehemaliger Kölner Oberstadtdirektor, sich dem Kölner Rat mit den Worten „Nehmt mich auf in Euren Klüngel“ vorstellte, kannte die Begeisterung im Rat keine Grenzen.

Dabei kann Klüngel, solange er nicht darauf zielt, sich individuelle Vorteile zu verschaffen, durchaus positiv sein. Norbert Burger, Kölner Oberbürgermeister von 1980 bis 1999, definierte Klüngel positiv als „das Ausräumen von Schwierigkeiten im Vorfeld von Entscheidungen“.

Tatsächlich aber zielte der Klüngel in Kölle eher darauf, sich jeweils persönliche Vorteile zu verschaffen. Und die Liste der bekannten Verfehlungen ist lang.

Wie groß mag da erst die Dunkelziffer sein?


„Maggeln“ ist eng verwandt mit dem Klüngel.


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