„Maat ens hösch“ ist die Aufforderung, ruhig zu sein. Egal, ob es sich z.B. um laute Störer eines Konzerts oder um schreiende Kinder auf dem Spielplatz handelt. In jedem Fall geht es darum, Stille zu bewahren und es einfach mal etwas ruhiger angehen zu lassen.
Wie bei so vielen kölschen Wörtern ist auch bei „hösch“ eine eindeutige Übersetzung schwierig. Im Mitmachwörterbuch der rheinischen Umgangssprache wird „hösch“ als „zart, leise, still, geräuschlos“ übersetzt. Das trifft es schon recht gut. Doch die beliebte Thekenumfrage in meiner Stammkneipe bei den Urkölschen hat noch weitere Bedeutungen ergeben. So wird „hösch“ auch in der Bedeutung „langsam“ oder „vorsichtig“ verwendet. Etwa als „Jetz ävver hösch.“ was so viel bedeutet wie „Jetzt mal ganz langsam.“
Klang entspricht der Bedeutung
Das Besondere an diesem Wort ist, dass der Klang auch dem Inhalt entspricht: „hösch“ hört sich ruhig und still an. Onomatopoesie, also Lautmalerei, nennt man es, wenn Wörter dem Klang eines Vorgangs entsprechen, wie zum Beispiel „klirren“ oder „zischen“. Oder eben „hösch“. Das ist fast schon wie flüstern oder hauchen.
Kurios ist, dass das lautmalerische Wort „hösch“ tatsächlich sprachliche Wurzeln im mittelhochdeutschen hat. Das Wort „hövesch“ bedeutet „höfisch“, also „bei Hofe“. Und dass man sich dort gesittet, ruhig zurückhaltend verhält, versteht sich von selbst.
„hösch“ als Gegenbewegung
Im Zuge der „Ballermanisierung“ des kölschen Karnevals ist das Wort „hösch“ auch schon wieder zu Ehren gekommen. So gibt es „Hösch – die kölsche Miljösitzung“ bei der eben nicht die lauten Töne sondern eher die Redner und leisere Vorträge im Vordergrund stehen. Und ein unplugged (also ussjestöpselt) Album der Höhner trägt passenderweise auch den Titel “Janz höösch”. In diesem Fall steht „hösch“ für gefühlvoll und entspannt.
Sehr schön ist auch die Verwendung von „hösch“ bei dem kölschen Musiker Gerd Köster: Eine Konzertreihe im Jahr 2011 trug den Titel „Hösch Bloot“. Und das bedeutet frei übersetzt einfach „Ruhig Blut bewahren“.
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