Drei wichtige Imis für Kölle: Caspar, Melchior und Balthasar

El Greco: Die Anbetung der Könige, 1568 (Museo Soumaya, Mexiko-Stadt)
El Greco: Die Anbetung der Könige, 1568 (Museo Soumaya, Mexiko-Stadt)

Podcast Heilige Drei Könige, 27

Am Dreikönigstag (6. Januar) ist er immer in ganz Köln zu hören: Der tiefe, durchdringende Ton des „Decke Pitter“  erklingt. Die größte Glocke des Doms schlägt zur Ehre von drei ganz prominenten Imis: Den „Heiligen Drei Könige“.

Bereits 1164 wurden diese drei ganz besonderen Heiligen von den Kölschen vereinnahmt. Kaiser Barbarossa hatte als Kriegsbeute aus Mailand die Gebeine von Caspar, Melchior und Balthasar seinem Kanzler Rainald von Dassel geschenkt. Wie gut, dass dieser findige Mann auch gleichzeitig Erzbischof von Köln war und diese Chance sofort ergriff. Er überführte die Gebeine der Heiligen Drei Könige in das „Hillige Kölle“. Und viele Pilger wollten zu diesen bedeutenden Reliquien. Mit den Pilgern stieg die Bedeutung Kölns. Und es kam reichlich Geld in die Stadt. Merke: Reliquien bringen Pilger – Pilger bringen Geld.

Der Ansturm auf die Heiligen Drei Könige war so gewaltig, dass der alte, karolingische Dom dem Andrang nicht mehr gerecht wurde und den Ansprüchen des Erzbischofs nicht mehr genügte. So wurde mit dem Bau eines neuen, gotischen Doms begonnen. So sind also Caspar, Melchior und Balthasar unmittelbar für das wichtigste kölsche Bauwerk verantwortlich.

Eigentlich „magoi“ – Magier

Die Gebeine der Heiligen Drei Könige sind ganz besondere Reliquien, weil diese nach der biblischen Überlieferung Jesus persönlich gesehen haben. Tatsächlich werden diese im Matthäusevangelium nicht als Könige sondern als „magoi“ bezeichnet. Damit sind Weise, Magier, Gelehrte oder auch Sterndeuter gemeint. Erst viel später, um das Jahr 300, werden diese Männer als Könige bezeichnet.

Die Geschenke für das Jesuskind sind voller Symbolik: Gold besaßen damals nur Könige, somit wurde Jesus in den Rang eines Königs erhoben. Myrrhe ist eine Heilpflanze, damit soll Jesus vor Krankheiten geschützt werden und der heute noch in der Liturgie verwendete Weihrauch ist ein Symbol für die Verbindung der Menschen mit Gott. Die Heiligen Drei Könige erkennen damit Jesus als Gottes Sohn an.

Hohe politische Bedeutung

Diese Reliquien waren für die Menschen so etwas wie „ein Stück Himmel zum Anfassen“ und gleichzeitig die Vorbilder aller Könige. Damit gewann Köln auch massiv an politischer Bedeutung. So war es üblich, dass die deutschen Könige zwar in Aachen gekrönt wurden, dann aber sofort nach Köln zu den Gebeinen der drei Könige pilgerten. Und da ein König regelmäßig mit großem Gefolge reist, kamen nicht nur mehr Menschen in die Stadt sondern auch reichlich Geld. Für die Kölschen eine wunderbare Verbindung von Religion und Geldbörse.

Der Dreikönigschrein im Kölner Dom, Bild: Beckstet, Wikimedia Commons
Der Dreikönigschrein im Kölner Dom, Bild: Beckstet, Wikimedia Commons

Selbstverständlich müssen diese Reliquien auch in einer angemessenen Ruhestätte aufbewahrt werden: Im Dreikönigenschrein. Dieser Schrein wurde, nach mehrjähriger Bauzeit, im Jahr 1225 fertiggestellt und ist das künstlerisch anspruchsvollste Reliquiar, welches noch aus dem Mittelalter erhalten ist.

Die Frage nach der Authentizität der Knochen kommt laut dem Kölner Kunsthistoriker Helmut Fußbroich immer wieder.  „Aber da kann man,“, so Fußbroich im Deutschlandfunk „ohne rot zu werden, sagen, nä, die können nicht echt sein, weil es sich eben um eine Geschichte handelt, die keine Historie erzählen will.“ Tatsächlich hatte sich bei einer Öffnung des Schreins zur 700 Jahr-Feier im Jahr 1864 gezeigt, dass in dem Schrein die Knochen von mindestens drei verschiedenen Männern gefunden wurden. Gleichzeitig aber auch viele weitere Knochen, unter anderem die Knochen eines Kleinkinds.

Aber der Kölsche glaubt einfach ganz fest daran, dass es sich um die Gebeine von Caspar, Melchior und Balthasar handelt. Das ist beste rheinisch-katholische Tradition.


Besucht die Drei Heiligen Könige im Dom

Ihr könnt die Heiligen Drei Könige im Dom besuchen, der Schrein steht im Chor und kann während der Öffnungszeiten, geschützt durch Panzerglas, bewundert werden.


Der Vierungsturm des Kölner Doms mit dem goldenen Stern von Betlehem, Photo by CEphoto, Uwe Aranas / CC-BY-SA-3.0
Der Vierungsturm des Kölner Doms mit dem goldenen Stern von Betlehem, Photo by CEphoto, Uwe Aranas / CC-BY-SA-3.0

Wenn ihr demnächst in der Stadt unterwegs seid, schaut euch mal genau den „dritten Turm“ des Doms an: Auf der Spitze der Vierungsturms ist kein Kreuz sondern der Stern von Betlehem zu sehen, dem die Heiligen Drei Könige gefolgt sind. Damit wird der Dom als „Heimat der Heiligen Könige“ gekennzeichnet.


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Hans Knipp: Kölns bekanntester Unbekannter

Hans Knipp, Bild: Musikverlage Hans Gerig KG
Hans Knipp, Bild: Musikverlage Hans Gerig KG

Willi Ostermann, Jupp Schmitz, Karl Berbuer – jedes Schulkind in Köln kennt die Namen dieser kölschen Mundartdichter. Den Namen von Hans Knipp kennen eher wenige Menschen.  Er ist, so Rolf Dieter Glave, „Kölns bekanntester Unbekannter“. 

Seine Lieder hingegen sind kölsche Welthits: „Der Stammbaum“, „Mer losse d’r Dom en Kölle“, „Buuredanz“, „Dat Wasser vun Kölle“ oder „Ming eetste Fründin„. Spielt man – nicht nur an Karneval! – in einer kölschen Kneipe die ersten drei Takte an, braucht keiner mehr ein Textheft.

Insgesamt hat Knipp 870 Lieder geschrieben, und das nicht nur für die Bläck Föös. „Ich han de Musik bestellt„, „Buenos Dias Matthias“ oder „Heimat es“ sind Hits von Knipp für die Paveier.

Ein sensibler und feinfühliger Mensch 

Der Autodidakt hat nach eigenem Bekunden, „nix Richtiges gelernt“. Ohne Schulabschluss verließ der 1946 geborene Hans Knipp das Kölner Humboldt-Gymnasium. Knipp verdiente sich ein paar Mark durch Gelegenheitsjobs. Unter anderem war er Auslieferungsfahrer und belieferte vorrangig Büdchen mit Spirituosen und Zigaretten„Wenn man da fünf Minuten zu spät gekommen ist, wurde man fertig gemacht.“ so Knipp in einem seiner seltenen Interviews. „Ich bin dabei sensibler und feinfühliger geworden und ich habe genauer hingeguckt und hingehört“. Später haben diese Erfahrungen seine Lieder geprägt.

Das Geld war knapp. Knipp stand – nach eigenen Worten – mit dem Rücken an der Wand, als er sich als Texter und Komponist versuchte. Mit geliehenem Geld kaufte er sich Ende der 60er Jahre ein Tonbandgerät und versuchte, seine Kompositionen bei verschiedenen Musikverlagen unterzubringen. Sein erster Erfolg war 1969/70  Mer schenken dä Ahl e paar Blömcher“, gesungen von Lotti Krekel. Direkt danach folgte „Ne Besuch em Zoo“ – mit über 100.000 verkauften Exemplaren in drei Monaten ein absoluter Verkaufserfolg.

Lieder sind die Verkörperung der kölschen Seele

Die fruchtbare Zusammenarbeit mit den Fööss bescherte uns seine bekanntesten Kompositionen. Reich geworden ist Knipp, der sich am liebsten im Hintergrund aufhielt, allerdings nie. Als er heute vor sieben Jahren, am 2. Dezember 2011 in Altenkirchen starb, schrieb der damalige Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters in seinem Kondolenzbrief „Hans Knipp hat seit den 70er Jahren rund 870 Lieder geschrieben. Dies ist eine großartige Lebensleistung und diese Lieder waren noch mehr: sie sind die Verkörperung der Kölschen Siel, der Identität und des spezifischen Kölschen Gefühls. (…) Mit seinen Texten hat er Stadtgeschichten geschrieben, die die Kölner tief ins Herz treffen.“

Knipp selber war, was die Wirkung seiner Musik ausmacht, bescheidener:  „Et sin letztes Endes uch nur „Leeder“. Davon stirbt keiner oder davon wird keiner besonders glücklich. Et sin drei Minuten, wo die Leute ihre Scheiss-Situation mal vergessen und dann is et ja och okay.“

Hans Knipp ist am 2. Dezember 2011 gestorben und wurde im Ruhewald Steimel beigesetzt.


Eines seiner wenigen Interviews hat Hans Knipp etwa ein Jahr vor seinem Tod dem WDR in der Sendung „Erlebte Geschichten“ gegeben.


Im November 2020 hat die Bezirksvertretung Nippes beschlossen, den Platz gegenüber der Kirche St. Quirinus nach Hans Knipp zu benennen. 


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Maria Clementine Martin: Unternehmerin und Marketing-Profi

Weltbekanntes Logo: Die drei Nonnen im gotischen Spitzbogen stehen für Klosterfrau Melissengeist, Bild: Klosterfrau Gesundheits-Service

Weltbekanntes Logo: Die drei Nonnen im gotischen Spitzbogen stehen für Klosterfrau Melissengeist, Bild: Klosterfrau Gesundheits-Service

Consumer Centric, Brand Awareness, Storytelling – alles Begriffe aus dem modernen Marketing. Die selbsternannten Experten wollen uns allen immer das Gefühl geben, sie alleine hätten das Marketing erfunden. Weit gefehlt. Experten für die Vermarktung von Produkten gibt es schon ewig. Und in Köln hat sich eine Marketing-Expertin besonders hervorgetan: Maria Clementin Martin, die „Erfinderin“ von Klosterfrau Melissengeist. Diese Frau hat bereits vor fast 200 Jahren geschafft, ein Produkt perfekt zu vermarkten, dass es noch heute gibt: Klosterfrau Melissengeist. Dabei hat sie alle Register des Marketings gezogen: Klösterliche Herkunft des Rezepts, Verwendung vom königlichen Wappen, Platzierung als medizinisches Produkt und Abmahnungen gegen Wettbewerber, die dies auch behaupteten.

Eine selbstbewusste Unternehmerin

Köln im Jahr 1826. Im Schatten des noch unvollendeten Doms tut sich was: Maria Clementine Martin gründet unter dem Namen „Maria Clementine Martin Klosterfrau“ ihr Unternehmen. Mit einer Anzeige in der Kölnischen Zeitung bewarb sie ihr selbst destilliertes Kölnisch Wasser:

„Ein sich selbst empfehlend ächtes Kölnische Wasser,
ist zu haben auf der Litsch Nro. 1, die große Flasche zu 6 Sgr. 3Pf.“

Das Gründungskapital stammt aus einer königlichen Rente, welche sich Maria in der Schlacht von Waterloo bei der Pflege von verletzten Soldaten verdient hatte.

Wundermittel gegen alle möglichen Beschwerden

Die 1775 als Wilhelmine Martin geborene Unternehmerin hatte zu diesem Zeitpunkt bereits reichlich Erfahrungen in verschiedenen Klöstern mit der Krankenpflege und mit Heilpflanzen machen können. Diese Kenntnisse setzt sie jetzt in bare Münze um. Besonders ihr neues Produkt, eine spezieller Melissengeist, wird noch heute bei Beschwerden aller Art empfohlen:

  • Bei Erkältung und grippalen Infekt,
  • bei Magen-Darm-Beschwerden,
  • bei Wetterfühligkeit, Spannungs- und Erregungszuständen,
  • bei innerer Unruhe und
  • bei Schlafstörungen.

Kein Wunder, dass bei einem solchen Wundermittel der Markt hart umkämpft war. In der Domstadt buhlen immerhin 64 Hersteller von Heilwassern und Kölnisch Wasser um Kunden. Deshalb strebte Maria bereits im Jahr 1828 eine „Prüfung und Bescheinigung der Qualität des von ihr verfertigten Melissenwassers durch die königliche Medizinal Behörde“ an. Leider vergeblich – die Behörde wies darauf hin, dass die Ähnlichkeit mit bestehenden Produkten zu groß sei und tatsächlich jeder Apotheker ein solches Heilwasser herstellen könne. Auch ein zweiter Versuch im Jahr 1831, den nur als Parfum zugelassenen Melissengeist als Arznei zuzulassen, scheiterte. Trotzdem positionierte die findige Unternehmerin dieses Produkt durch Hinweise auf die Heilwirkung mehr oder weniger deutlich als Arznei. Und ging gleichzeitig mit Abmahnungen gegen Wettbewerber vor, die dies ebenfalls taten – Marketing mit harten Bandagen.

Klosterfrau Melissengeist, in der Mitte des Etiketts ist noch heute das königliche Wappen zu finden, Bild: Klosterfrau Gesundheits-Service
Klosterfrau Melissengeist, in der Mitte des Etiketts ist noch heute das königliche Wappen zu finden, Bild: Klosterfrau Gesundheits-Service
Das königliche Wappen als Wettbewerbsvorteil

Ihr größter Marketing-Erfolg war aber die Anfrage bei König Friedrich Wilhelm III. im Jahr 1827: Dieser gestatte Ihr, das preußische Wappen auf dem Etikett ihrer Produkte zu führen. Andere Unternehmer mit vergleichbaren Produkten klagten vergeblich darauf, auch dieses Wappen nutzen zu dürfen. Tatsächlich schmückt dieses Wappen noch heute das Etikett jeder Flasche Klosterfrau Melissengeist.

Das Grab von Maria Clementine Martin auf dem Melatenfriedhof, Bild: Factumquintus
Das Grab von Maria Clementine Martin auf dem Melatenfriedhof, Bild: Factumquintus

Maria Clementine Martin starb am 9. August 1843. Ihr Unternehmen gibt es noch heute unter dem Namen „Klosterfrau Healthcare Group“. Und die erfolgreiche Tradition wurde fortgesetzt: Heute stellen ca. 1.000 Mitarbeiter 220 unterschiedliche Klosterfrau-Produkte her.


Die erste Adresse des Unternehmens im Jahr 1826 war durchaus prominent: „Auf der Litsch“ war eine Gasse an der Westfassade des Doms. Diese wurde bei der Domvollendung komplett abgerissen. Der Dom hatte damals die Adresse „Auf der Litsch 2“. Heute kann jeder dem Dom unter der Adresse „Domkloster 4, 50667 Köln“ schreiben.


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Lommerzheim in Deutz – die „Kölscheste aller Kölsch-Kneipen“

Kult: Die Gaststätte Lommerzheim in Deutz, Bild: Andreas Lofner
Kult: Die Gaststätte Lommerzheim in Deutz, Bild: Andreas Lofner
Podcast Lommerzheim 11
 

Es gibt unzählige Anekdoten über diese Kneipe. Bernd Imgrund bezeichnet sie völlig zu Recht als „kölscheste aller Kölsch-Kneipen“. Die Geschichten um Bill Clinton, bezahlte Ansteher, die dicksten Koteletts, Telefonbücher als Sitzpolster und natürlich den Wirt Hans Lommerzheim sind legendär und wahr.

Dabei geht es ja „nur“ um eine Kneipe in Deutz. Aber was für ein Laden. Vollkommen aus der Zeit gefallen – und mit einem damals unfassbaren „Renovierungsstau“- manch einer sprach auch von einer überfälligen Totalsanierung. Und gleichzeitig war der „Lommi“ auch Kultkneipe. Passt das zusammen? Ja – und wie!

Kneipe ohne Schnickschnack

Eigentlich war das Lommerzheim, von den Kölnern liebevoll „Lommi“ genannt, nur eine recht kleine Gaststätte in der Siegesstraße in Deutz, hinter der Jugendherberge, nicht weit weg vom Deutzer Bahnhof. Bewirtschaftet wurde der Laden von Hans und Annemie Lommerzheim. Eine Kneipe ohne Schnickschnack. So suchte man dort vergeblich einen Fernseher, anscheinend heute Standardausstattung jeder Kneipe. Selbstverständlich gab es auch keine Musik im Hintergrund. Spielautomaten hätten in diese Laden so gut reingepasst wie Anstand beim FC Bayern München. Auch ein Zigarettenautomat war für den Wirt überflüssig, ebenso wie eine Kasse. Hans Lommerzheim rechnete die Deckel im Kopf aus. Flott und zuverlässig. Die Farbe der sich von der Wand ablösenden Tapete konnte man nur noch erahnen, sie changierte zwischen braun und dunkelbraun, jahrzehntelang gefärbt durch den Zigarettenrauch der Gäste.

Und dann gab es die legendären Koteletts: Dick wie eine Bibel, jedoch immer durch und saftig. Dazu Päffgen-Kölsch, wenn man es denn bekam. Denn der größte Fehler, war es, Hans Lommerzheim anzusprechen und zu bestellen. Dann wurde man konsequent ignoriert. Der Wirt brachte das Kölsch dann an den Tisch, wenn er es für richtig hielt.

Kult-Lokal, dank Empfehlungen in den Reiseführern

Nach einem Bericht in der Stadtrevue wurde der Lommi in verschiedenen Reiseführern als Geheimtipp gehandelt. Und so strömten neben den Kölnern auch Touristen und Messegäste aus aller Welt in diesen Laden. Lange Schlangen vor der Tür waren der Normalfall, bereits vor der Eröffnung. Und es ist tatsächlich wahr, dass Studenten als Ansteher und Platzhalter für später ankommende Gäste bezahlt wurden. Gerne mit Kölsch. Wenn dann allabendlich der Platz knapp wurde, ging Hans Lommerzheim in den Hof, holte ein paar leere Wasserkisten. Zusammen mit einem Telefonbuch als Polster dienten diese umgedreht als zusätzliche Sitzgelegenheit.

Ende 2004 war dann Schluß beim Lommi. Aus gesundheitlichen Gründen musste Hans Lommerzheim sein Lokal schließen, im Juni 2005 verstarb er im Alter von 75 Jahren. Die Päffgen-Brauerei kaufte das Haus mitsamt Inventar von der Witwe. Nach einer tatsächlich behutsamen Renovierung mit Erweiterung wurde das „Lommi“ 2008 wiedereröffnet. Ein Besuch lohnt sich!

Und wie war das mit Bill Clinton? Der amerikanische Präsident war 1999 beim Weltwirtschaftsgipfel zu Besuch in Köln und wollte unbedingt eine echte Kölsch-Kneipe besuchen – eben das Lommi. Allerdings sollte das Haus an dem Tag aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben. Lommerzheim lehnte mit den Worten ,Nä, dat jeiht nit!“ ab – denn dann würden die Stammgäste ja vor verschlossenen Toren stehen. So landete Clinton schließlich (ganz spontan – wer es glaubt) in der Malzmühle am Heumarkt.


Suppe für Nachbarskinder

Alexandra hat mit noch diese Ergänzung geschickt.

„Zu erwähnen wäre vielleicht noch, dass Herr Lommerzheim die Gaststätte von seinen Eltern übernahm. Und eben diese Eltern, insbesondere der Vater, hat in Kriegs- und Nachkriegsjahren immer einmal in der Woche einen großen Topf Suppe gekocht und kostenlos an die Kinder der umliegenden Straßen verteilt. Mein Vater war eines dieser Kinder und war ihm bis zuletzt sehr dankbar, denn manchmal war es das einzige Essen für ein paar Tage. Durch diese Verbundenheit durfte ich schon als Kind auf den mit Telefonbüchern gepolsterten Cola Kästen sitzen.“

Diese Geschichte war für mich völlig neu. DANKE dafür!


Die Band Miljö hat der „kölschesten aller kölschen Kneipen“ mit dem Song Sulang beim Lommi die Leechter noch brenne … ein musikalisches Denkmal gesetzt.


Der Lommi-Brunnen zeigt Hans Lommerzheim bei der Arbeit, Bild: Willy Horsch
Der Lommi-Brunnen zeigt Hans Lommerzheim bei der Arbeit, Bild: Willy Horsch

An Hans Lommerzheim erinnert heute der in der Nähe der Gaststätte verlaufende Hans-Lommerzheim-Weg und der Lommi-Brunnen, zu finden im Biergarten des Lommerzheims.

Der Hans-Lommerzheim-Weg in Deutz, Bild: Uli Kievernagel
Der Hans-Lommerzheim-Weg in Deutz, Bild: Uli Kievernagel

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Kölsche Originale: Der Lehrer Welsch – Dreimol Null es Null, bliev Null

Gedenktafel, in d'r Kayjass Nummer Null (Kaygasse, Ecke Großer Griechenmarkt),Bild: 1971markus@wikipedia.de, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gedenktafel, in d’r Kayjass Nummer Null (Kaygasse, Ecke Großer Griechenmarkt),Bild: 1971markus@wikipedia.de, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Jedes kölsche Schulkind kennt diesen Text:

„En d’r Kayjass Nummer Null steiht en steinahl Schull,
un do hammer dren studeet.
Unser Lehrer, dä hieß Welsch,
sproch en unverfälschtes Kölsch ...
… Dreimol Null es Null, bliev Null,
denn mer woren en d‘r Kayjass en d’r Schull.“

Bei dem von den „Drei Laachduve“ aus der Session 1938/39 besungenen Lehrer handelt es sich um Heinrich Welsch, und genau dieser Lehrer Welsch hat tatsächlich ein musikalisches Denkmal verdient.

Allerdings war Welsch nie in der Kaygasse tätig, sondern leitete im rechtsrheinischen Kalk eine Sonderschule für Kinder, die einer besonderen Fürsorge bedurften. Man kann davon ausgehen, dass die „Drei Laachduve“ Welsch wegen des Reims in die Kaygasse versetzt haben, denn die ursprüngliche Schule lag in der Hollweghstraße . Das hätte doch das Reimschema arg strapaziert.

Geburtshaus von Heinrich Welsch in Arzdorf, Bild: Wolfgang Lietzau
Geburtshaus von Heinrich Welsch in Arzdorf, Bild: Wolfgang Lietzau
Welsch – ein Pädagoge mit Herz

Heinrich Welsch wurde 1848 in Arzdorf, heute ein Ortsteil von Wachtberg, geboren. Er war ausgebildeter Lehrer mit einem Examen des Königlich Preußischen Lehrerseminars in Brühl. Nach verschiedenen Stationen, unter anderem in Worringen und Sülz, kam er 1881, mitten in der industriellen Revolution, nach Kalk. Erschreckt über die Verhältnisse in der Arbeiterschaft erkannte Welsch sehr schnell, dass Bildung der Schlüssel zum sozialen Erfolg seiner Schüler war. Im Jahr 1905 gründete er die „Hilfsschule“ in Kalk. Der Lehrer Welsch kümmerte sich rührend um seine Schüler – nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der der Rohrstock noch als pädagogisches Mittel galt. So brachte er zum Beispiel Mädchen, die wegen einer ungewollten Schwangerschaft verstoßen wurden, wieder zurück zu ihren Familien.

Das Ehrengrab von Heinrich Welsch auf dem Kalker Friedhof, Bild: A.Savin
Das Ehrengrab von Heinrich Welsch auf dem Kalker Friedhof, Bild: A.Savin

Zu seinen Bemühungen um die Bildung gehört auch, dass Welsch 1884 mit 1.700 von ansässigen Betrieben gespendeten Büchern die erste Volksbibliothek in Kalk gründete. Heinrich Welsch schied im Jahr 1914 aus dem Schuldienst aus und verstarb 1935. Sein Grab auf der dem Friedhof in Kalk ist ein Ehrengrab, die Stadt Köln kümmert sich um die Grabpflege.

Lehrer-Welsch-Preis

Neben dem bekannten Lied lebt Heinrich Welsch aber auch im Lehrer-Welsch-Sprachpreis weiter. Die Kölner Sektion des Vereins Deutsche Sprache verleiht diesen seit 2004 an Personen oder Institutionen, die sich um die Hochsprache und den Erhalt der kölschen Sprache verdient gemacht haben.  Der Sänger Ludwig Sebus, selbst Preisträger im Jahr 2008, dazu im Kölner-Stadt-Anzeiger „Das Vermächtnis des legendären Lehrers Welsch ist doch viel mehr als Drei mal Null. Er verkörperte die kölsche Seele. Als Lehrer hat er alle Menschen gleich gesehen und gleich behandelt.“.  Erster Preisträger war Alexander von Chiari der im Motto des Rosenmontagszugs 2005 das Wort „Kids“ durch „Pänz“ ersetzte. Weitere Preisträger waren unter anderem „Die Sendung mit der Maus“ oder die Wise Guys.


„Papa gnädig“

Ich widme dieses „Köln-Ding der Woche“ ausdrücklich meinem am 2. April 2023 verstorbenen Vater Peter Kievernagel, ebenfalls Lehrer. Seine Schüler sprachen von ihm als „Papa gnädig“, weil er bei Prüfungen auch schon mal gerne ein Auge zudrückte.

Ganz in der Tradition von Heinrich Welsch.


Tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert: Die "Kölschen Originale"
Tief im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert: Die „Kölschen Originale“

Weitere Geschichten zu den „Kölschen Originalen“ gibt es hier:


Zwar stammt das Lied von der „steinahl Schull“ im Original von den  „Drei Laachduve“, allerdings ist die überarbeitete Version der „Vier Botze“ die heimliche Hymne Kölns.


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„Taffy“ – Wolfgang Graf Berghe von Trips

Das Köln-Ding der Woche kommt heute von einem prominenten Gast-Autor: Der Kölner Künstler Cornel Wachter. Cornel hat bereits in meiner Reihe „Ein paar Fragen …“ Rede und Antwort gestanden.

Für dieses Köln-Ding der Woche hat er über den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips geschrieben. Sein voller Name lautet Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips, sein Spitzname war „Taffy“. Er wurde am 4. Mai 1928 in Köln geboren und starb am 10. September 1961 in Monza. 

Wolfgang von Trips (Bildmitte) im Jahr 1957, Bild: Carlos Alberto Navarro
Wolfgang von Trips (Bildmitte) im Jahr 1957, Bild: Carlos Alberto Navarro

Wolfgang Graf Berghe von Trips
von Cornel Wachter

Mein Vater versuchte einst, Graf Berghe von Trips das Rennen ausreden zu lassen – wie wir wissen gelang es nicht und der Rennfahrer starb 1961 in Monza in Ausübung seiner Profession – und er wäre wohl eh gestorben, denn eine absurde Schicksalsvolte ist es, dass von Trips den 10. September 1961 wohl ohnehin nicht überlebt hätte. Seinen Eltern zuliebe hatte er eine Ausbildung zum Diplom-Landwirt gemacht und wollte später am Tag zu einer Agrarausstellung nach Chicago fliegen. Das Flugzeug stürzte ab, es gab keine Überlebenden.

Der Graf aus Kerpen hatte Wirkung auf die Menschen seiner Zeit, er stand für das neue weltoffene Deutschland, bereiste die Welt, hatte internationale  Freunde auf und neben den Rennstrecken dieser Welt, war an der Technik interessiert, beherrschte diese und ließ Frauenherzen höher schlagen, er sah verdammt gut aus und hatte immer ein Lächeln für alle. Englische Fans gaben ihm den Spitznamen „Taffy“.

Mein Vater, Oberarzt im Klösterchen, dem Krankenhaus der Augustinerinnen erinnerte sich daran, daß Wolfgang Graf Berghe zu Trips mit Meniskusproblemen im Krankenhaus lag und ein schönes Mädchen nach der Anderen sich die Klinke in die Hand gab. So auch die beiden Töchter Sieger aus Zülpich, die Töchter der Brennerei Sieger. Beide suchten wohl eine entsprechende „gute Partie“, wie es früher hieß. Mein Vater stellte sich den beiden Damen Sieger mit „WACHTER VON WILHELMSHÖHE“ vor. Vater war Bauer auf der Wilhelmshöhe bei Waldbröhl gewesen, bevor er Arzt wurde, dort nannte man die Söhne des Bauerns Andreas Wachter nur die „Wachters von Wilhelmshöhe“. Das machte „baff“ bei den Damen Sieger, sie zeigten sich erfreut, weiteres „blaues Blut“ anzutreffen und ließen sich von meinem Vater nur zu gerne einspannen. Er bat sie, dem Grafen den Rennsport auszureden. Am Tag vorher sei die Mutter des Grafen mit Tränen in den Augen bei ihm im Sprechstundenzimmer gewesen und hatte ihn um diese Empfehlung für ihren Runden rasenden Sohn gebeten. Vater dachte, der Graf werde wohl vielleicht auf die jungen Damen hören – Wolfgang Graf Berghe von Trips tat es nicht und fand sein Ende im Jahr 1961.

Meine Freundin Agathe Hartfeld, Trude Herrs Schwester, besuchte die Beerdigung des Grafen und kaufte sich extra neue Schuhe mit hohem Absatz. „Ich wollte dem Grafen doch gefallen“ – sie hat die Schuhe nie wieder getragen aber auch nie weggeworfen. Der Graf hatte noch Wirkung über seinen Tod hinaus, bis heute.


Die Zeitschrift „Auto-Motor-Sport“ hat unter dem Titel „Tod eines Gentleman“ einen lesenswerten Artikel über „Taffy“ und sein letztes Rennen in Monza veröffentlicht.


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Ein paar Fragen an Cornel Wachter – Künstler, Kölner, Fortuna-Fan … und noch viel mehr!

Cornel Wachter, Künstler, bekennender Kölner und Fortuna-Fan, Bild: Cornel Wachter
Cornel Wachter, Künstler, bekennender Kölner und Fortuna-Fan, Bild: Cornel Wachter
Heute habe ich die Freude und Ehre, euch einen prominenten Kölner vorstellen zu dürfen: Cornel Wachter. Cornel ist als Künstler in vielen unterschiedlichen Kunstrichtungen unterwegs. Das Top-Magazin bezeichnet ihn als „Stilpluralisten“ . Was ihn besonders auszeichnet ist seine enge Verbundenheit zu Köln. Und Cornel und ich haben auch noch etwas gemeinsam: Unsere Liebe für die Fortuna aus der Südstadt.
Die Kölner Ulrepforte, eines der erhaltenen Stadttore in Köln, wird von den Kölner "Ülepooz" genannt. Bild: Hans Peter Schaefer
Die Kölner Ulrepforte, eines der erhaltenen Stadttore in Köln, wird von den Kölner „Ülepooz“ genannt. Bild: Hans Peter Schaefer

Warum lebst du in Köln?

Hier 1961 im Vringsklösterchen geboren und dort in der Kapelle getauft und wollte nie aus meinen 5 Straßen drumherum weg. Ich lebe nun seit 56 Jahren im gleich Haus neben der Ülepooz, da zieht man nicht mehr um, ne ahle Baum……

Welche kölsche Eigenschaft zeichnet dich aus?
Teilen können, um das Glück zu verdoppeln.

Was würdest du morgen in unserer Stadt ändern?
Kostenloses Bus- und Bahnfahren würde ich einführen.

Wenn nicht Köln wo sonst könntest du leben? Und warum gerade dort?In Weimar oder doch lieber Punta Braccetto auf Sicilia wegen der lieben Leute und deren wunderbar schmeckenden Tomaten, runden Auberginen, Fischen, und Weinen dort. Und wegen des Klimas.

Welche KölnerInnen haben dich beeinflusst?
Hartmut Priess, mein bester Freund und Pate meines Julius.

Wo ist dein Lieblingsplatz in Köln?
Daheim.

Was machst du zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch?
Karneval feiern, aber die Zeitspanne ist mir zu lang, 6 x 24 h, das kann ich beim besten Willen nicht beantworten und auch nicht immer erinnern, was zu jeder Stunden passierte.

Und was zwischen Aschermittwoch und Weiberfastnacht?
Noch länger, noch unmöglicher zu beantworten.

Wat hät für dich noch immer jood jejange?
„Et“

Wenn ich 10.000 Euro für etwas spenden würde, ginge mein Geld an….
Aktuell an den Vringstreff e.V., da die Diakonie bis Aug. 2019 jede Spende unter dem Motto „Weichen stellen“ verdoppelt.

Wodrüber laachs de dich kapott?
Hans Süper, mit dem ich heute Abend im „Sölzer Klaaf“, seiner Stammkneipe sitzen werde.

Dein Lieblingskölsch?
Muss ich geheim halten, sonst ist manch einer auf dem nächsten „Kölsch Konvent“ sauer auf mich.

Dein kölsches Lieblingsessen?
Himmel un Äad

Dein Lieblingsveedel?
Meine Straße. Ich komm einfach nicht weiter.

Nenne einen Grund, warum man Köln morgen verlassen sollte.
So ein Quatsch, diese Frage muss unbeantwortet bleiben. Der Rasen in Nachbars Garten ist nicht grüner, the green green gras of home ist bei mir daheim am saftigsten.

Dein Lieblingsschimpfwort auf Kölsch?
Hundsfott

Bitte vervollständige den Satz: Köln ist …
… meine Zudecke.


 

Diese Menschen haben bisher meine Fragen beantwortet: 


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Ein paar Fragen an Schwester Antonia – Köln ist lebendig

Schwester Antonia von den Benediktinerinnen in Köln-Raderberg, Bild: Uli Kievernagel
Schwester Antonia von den Benediktinerinnen in Köln-Raderberg, Bild: Uli Kievernagel

Es macht großen Spaß, sich mit Schwester Antonia zu unterhalten. Immer wieder hört man die dem Ruhrgebiet so eigene Sprachmelodie. So sprechen die Menschen in Bottrop, ihrer Heimatstadt. Dort arbeitet die als Margarethe Lange geborene Bibliothekarin in der Stadtbibliothek. In dieser Zeit sind gute Bücher und Deep Purple ihre Leidenschaft – ganz weit weg von Kirche oder „Erweckung“. Erst die Begegnung mit einem Priester, dessen Güte, Glaubwürdigkeit und dessen Humor sie überzeugten, begleitete ihren Weg zu Glauben und Kirche.
Und genau dieser Weg führte sie 2006 zu den Benediktinerinnen in Raderberg. Zunächst nur als Gast, doch dann reift der Entschluss zu bleiben. Aus Margarethe Lange wird Schwester Antonia.
Obwohl wir in unmittelbarer Nachbarschaft leben, kreuzen sich unsere Wege nicht persönlich sondern recht kurios auf elektronischen Weg: Der Drucker für mein Plakat zum „Tanz in den Mai“ schickt versehentlich den Plakat-Entwurf an das Kloster, dort landet diese E-Mail im Posteingang von Schwester Antonia. Und dann wieder dieser typische Humor: Sie leitet das Mail weiter, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass „sie schon Interesse hätte, Maikönigin zu werden, aber nicht wüsste, wie der Orden dazu steht.“. Sofort ist mein Interesse geweckt – eine solche Nonne will ich unbedingt kennenlernen. Und diese Bekanntschaft möchte ich gerne mit euch teilen, daher kommt Schwester Antonia diese Woche in meiner Reihe „Ein paar Fragen an …“ zu Wort.

Ein paar Fragen an …. Schwester Antonia
Warum lebst du in Köln?

Weil das Kloster hier steht!
Ursprünglich war das keinesfalls gewollt, in einer Großstadt wie Köln zu leben. Ich bin im Ruhrpott geboren und ich hatte schon recht früh das Bedürfnis, dem Großstadtleben aus dem Wege zu gehen, ohne ganz davon zu lassen. Durch mein Studium bedingt landete ich in Bonn. Die Mischung war für meine Bedürfnislage das Nonplusultra und hätte ewig so weiter gehen können. Südlich von Bonn die Landschaft, der Rhein und der Wein. Nördlich Köln mit dem Trubel der Großstadt, den Kirchen, den Museen, eben Köln mit seinen vielseitigen Gesichtern und einem prallen Leben und Bonn selbst war ja auch nicht langweilig.
Dass ich dann das pralle Leben in einem Kloster suchte, welches dann eben in einer Großstadt steht, war nicht mein Plan, trotzdem folge ich diesem. Seit 2006 lebe ich nun in dieser Stadt, in diesem Kloster.

Du sprichst von einem „prallen Leben“ – geht das in einem Kloster überhaupt?

Von einem „prallen Leben“ im Zusammenhang mit dem Klosterleben zu sprechen, mag befremden, steht der Gedanke quer zur Vorstellung Vieler von einem klösterlichen Leben. Ich vergleiche dieses Leben mit einer Tiefenbohrung: Will ich an das frische und belebende Quellwasser in 10 Meter Tiefe, gelingt es kaum, wenn ich halbherzig 20 Mal jeweils 50 cm tief an der Oberfläche scharre. Ich muss mich richtig einsetzen, Ärmel hochkrempeln und auf Empfindlichkeiten verzichten. Ich stoße auf Lehmboden, der Kräfte raubt. Kies verstellt den Weg, urplötzlich fällt man in einen tiefen, dunklen Hohlraum, die Arme werden zuweilen recht lahm und doch reizt das Ziel, keine Anstrengung zu unterlassen, Grenzen zu überwinden und dabei auch die Freude über die vielen Ausgrabungsfunde zu erleben, die Hilfen, die einem ebenfalls zuteilwerden und Gemeinschaft und Verbundenheit wachsen lassen.
Das nenne ich ein pralles Leben.

Welche kölsche Eigenschaft zeichnet dich aus?

Den Rheinländer an sich erlebe ich als sehr offen, man trifft ihn gern in geselliger Runde an und es ist ein Einfaches, sich anzuschließen und teilzunehmen. Im Ruhrgebiet ist das erst nach einer gewissen Hürde der Fall, aber einmal akzeptiert und angenommen hat man treue Freunde für immer, die eine sehr ehrliche Art im Umgang miteinander haben. Diese Gradlinigkeit habe ich mir in Bonn abgewöhnt, da ich kein Einsiedlerleben führen wollte, die Offenheit für die Menschen hingegen, so glaube ich, habe ich mir bewahrt und bin im Glauben, dahingehend kaum mehr von einer Kölnerin zu unterscheiden zu sein.

Was würdest du morgen in unserer Stadt ändern?

Die Verkehrssituation, ob per Pedes, mit dem Fahrrad, oder dem Auto – Köln finde ich verkehrstechnisch schwierig. Der ÖPNV ist eine gute Alternative, wenn die Busse nicht selbst im Stau stecken.

Wenn nicht Köln – wo sonst könntest du leben? Und warum gerade dort?

Mein Traum war immer, von meiner Couch aus die Berge sehen zu können, wenn ich vom Buch aufschaue. In der Freizeit in aller Frühe hochzusteigen, um der Sonne beim Aufstieg zuzusehen. Berge faszinieren mich nach wie vor und ich bleibe dabei: wenn ich groß bin, ziehe ich in die Berge!

Welche KölnerInnen haben dich beeinflusst / beeindruckt?

Heinrich Böll: Vor vielen Jahren glaubte ich seinen Ursprung im Ruhrpott, doch handelte es sich dabei um die Verwandtschaft, die in Essen lebte. Die Schullektüre hat mich diesen Irrtum erkennen lassen, mich aber auch mit ihm ringen lassen.

Heinrich Böll wird von Schwester Antonia wegen seiner Fähigkeit, Menschen zu analysieren und diese Erkenntnis zu formulieren sehr geschätzt. Bild: Harald Hoffmann
Heinrich Böll wird von Schwester Antonia wegen seiner Fähigkeit, Menschen zu analysieren und diese Erkenntnis zu formulieren sehr geschätzt. Bild: Harald Hoffmann

Meine damalige Interessenlage deckte sich zu 0% mit der Seinigen und doch blieb er meinem Gedächtnis erhalten. Die Wertschätzung für Böll kam erst später. Durch diese Frage neu erinnert an „Die Ehre der Katharina Blum“ merke ich, diese Erzählung ist noch immer aktuell und das beeindruckt mich an Böll, wie klar er die Menschen zu analysieren verstand, wie er dieses Erkennen ins Wort bringen konnte.
Der Verlust großer Teile seines Nachlasses und der Schaden an dem, was nach dem Archiveinsturz geborgen werden konnte, erlebe ich als sehr schmerzlich.

Was machst du zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch? Und was zwischen Aschermittwoch und Weiberfastnacht?

Erste Frage: mich dankbar am Leben freuen.
Zweite Frage: mich dankbar am Leben freuen.

Wenn ich 10.000 / 100.000 / 1 Mio. Euro für etwas spenden würde, ginge mein Geld an….

Ich würde das Geld in die vielen Projekte stecken, die sich vornehmlich um die Kinder kümmern; Kinder, die als Kindersoldaten missbraucht werden, oder in der Gefahr stehen, dieses Schicksal zu erleiden. Kinder auszubeuten, als billige Arbeitskräfte unter miserablen Bedingungen in Abhängigkeit bringen. Kinder, die sexuell missbraucht und misshandelt werden, die vernachlässigt und missachtet werden – das ist ein gigantisches Leid an diesen Seelen, am Leben überhaupt. Was den Kindern dieser Welt widerfährt, das bestimmt die Zukunft, das legt Zeugnis ab für uns Menschen.

Wodrüber laachs de dich kapott?

Wenn es mich richtig packt, bin meistens ich selber der Grund zur Heiterkeit.

Dein kölsches Lieblingsessen?

Quallmann met Klatschkies. Als ich noch selber für die Planung und Durchführung meines Speiseplans verantwortlich war, habe ich dieses Gericht, mit vielfältigen Varianten bei der Zubereitung, mindestens dreimal die Woche zu mir genommen, ohne es jemals leid geworden zu sein.

Quallmann met Klatschkies, das Lieblingsessen von Schwester Antonia, Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de
Quallmann met Klatschkies, das Lieblingsessen von Schwester Antonia, Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de
Nenne einen Grund, warum man Köln morgen verlassen sollte.

Damit man sich auf die Rückkehr freuen kann.

Dein Lieblingsschimpfwort auf Kölsch?

Lötschendötsch (in der hochdeutschen Übersetzung etwa „Blödmann“ oder „Dummkopf“) – das hat in seiner kölschen Form noch einen sympathisch-liebkosenden Unterton und lässt den Angesprochenen nicht verzweifelt zurück.

Bitte vervollständige den Satz: Köln ist ….

… mal laut, mal leise, mal unerträglich, dann freundlich, mal witzig, zuweilen aber auch engstirnig, eitel und missgünstig, musikalisch, verspielt, punktuell allerdings sogar RECHT(S)haberisch, ich hoffe da auf eine Wandlung hin zu einer Großzügigkeit, die Raum zu leben lässt.
Köln ist mal gut-, mal schlecht gelaunt, mal regnerisch.
Köln ist lebendig!


Schwester Antonia lebt im Kloster der Benediktinerinnen in Köln-Raderberg, eine Gemeinschaft von 26 Schwestern zwischen Mitte 20 und Mitte 90.

Das Kloster der Benediktinerinen in Raderberg, Bild: Shahram Mirzaie
Das Kloster der Benediktinerinen in Raderberg, Bild: Shahram Mirzaie

 

Diese Menschen haben bisher meine Fragen beantwortet: 


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Klaus Ulonska – Fußballpräsident mit Hätz & Humor

Ein typisches Bild von Klaus Ulonska; imer gut gelaunt , hier im Jahr 2012, Bild; Nicola
Ein typisches Bild von Klaus Ulonska: immer gut gelaunt, hier im Jahr 2012, Bild; Nicola

Vom eigentlichen Fußballspiel bekam der Präsident der Fortuna nie viel mit. Wichtiger war ihm der Rundgang im Stadion mit dem „Spendenball“ – eine Spardose in Form eines Fußballs. Mit diesem Ball sammelte Klaus Ulonska bei jedem Fortuna-Heimspiel Spenden für die Jugend. Und dabei machte er keinen Unterschied zwischen den VIPs und den Fans Stehplatz Mitte. Jeder wurde angesprochen und kaum einer konnte seinem Charme entgehen.

Als ich mit englischen Freunden im Stadion war und die Engländer seine Spendenaufforderung nicht auf Anhieb verstanden, schaltete Ulonska blitzschnell:  „Gimme your Pounds, please. We need them for the Fortuna-Kids“. Und sofort wurden die englischen Geldbörsen gezückt.

Klaus Ulonska war ein begnadeter Entertainer mit einer lauten Stimme. Geschult im Karneval – Ulonska war regelmäßiger Sitzungspräsident und im Jahr 1973 sogar Jungfrau im Kölner Dreigestirn – war er eine feste Größe in der Kölner Gesellschaft und saß für die CDU im Stadtrat.

Aus sechs Wochen für die Fortuna werden zehn Jahre

Der in jungen Jahren erfolgreiche Leichtathlet organisierte das ASV Sportfest und hätte, nachdem er die Geschäftsführung seiner Firma Dinckels-Ulonska Bedachungsartikel 2005 abgegeben hatte, eigentlich seinen Ruhestand genießen können. Wenn da nicht ein paar Fortuna-Fans vor seiner Tür in Lindenthal gestanden hätten um ihn als Präsident für Fortuna Köln zu gewinnen. Die Fortuna stand nach dem Tod des langjährigen Mäzens Hans „Schäng“ Löring“ vor dem sportlichen und finanziellen Knock-Out. Doch Ulonska wollte eigentlich nicht. Erst nach stundenlangen Gesprächen erklärte er sich bereit, für sechs Wochen der Fortuna auszuhelfen. Aus diesen sechs Wochen wurden mehr als zehn Jahre. Und wenn nicht sein plötzlicher, unerwarteter Tod am 14. März 2015 ihn mitten aus dem Leben gerissen hätte, wäre Ulonska noch heute Präsident. Ein Präsident, wie es keinen zweiten im Profi-Fußball gibt: Mit dem Spendenball in der Hand auf den Rängen, statt mit Lachshäppchen bei den VIPs.


Im März 2018 wurde beschlossen, dass ein Weg direkt Südstadion den Namen „Klaus-Ulonska-Weg“ erhalten soll.


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„Wollt ihr mit mir Deutscher Meister werden?“ – Franz Kremer und der 1.FC Köln

Plakette für Franz Kremer im Stadion am Geißbockheim, Bild: Hans Jörg Michell, www.lindenthal.blog
Plakette für Franz Kremer im Stadion am Geißbockheim, Bild: Hans Jörg Michell

Podcast Franz Kremer, 30

„Wollt ihr mit mir Deutscher Meister werden?“ Diese Frage stellte Franz Kremer bei der Gründungsversammlung des 1. FC Kölns im Februar 1948. Bei dieser Frage war die Antwort klar: Einstimmig bestimmten die Delegierten Franz Kremer zum ersten Vorsitzenden. Eine unglaubliche Erfolgsstory begann. Bereits zwei Tage später bestritt der neugegründete Fußballverein sein erstes Spiel: Mit satten 8:2 wurde Nippes 12 geschlagen.

Die „Diva vom Rhein“, die sich gerne als deutsche Gegenstück zu Real Madrid sah, stieg direkt in die damals erstklassige Oberliga West auf, wurde 1963 erster Deutscher Meister in der gegründeten Bundesliga und viermal DFB-Pokalsieger.

Diese Erfolgsstory ist eng mit Franz Kremer verbunden. Kremer, geboren am 30. Juli 1905 in der Kölner Altstadt, betrieb hauptberuflich erfolgreich eine Firma für Werbeartikel. Aber was bedeute schon „hauptberuflich“ für einen Mann, der 24 Stunden am Tag für den Fußball und besonders seinen FC Köln lebte?

Das Franz-Kremer-Stadion am Geißbckheim, Bild: Bild: Hans Jörg Michell, www.lindenthal.blog
Das Franz-Kremer-Stadion am Geißbckheim, Bild: Bild: Hans Jörg Michell
Ein moderner Fußballmanager

Kremer war auch Vorsitzender des Bundesligaausschusses und somit eine treibende Kraft bei der Gründung der Bundesliga. Und der 1. FC Köln profitierte ungemein davon: Kremer arbeitete am Statut der Bundesliga mit. Gleichzeitig führte er in Köln moderne Managementmethoden ein. Daher war es (fast) selbstverständlich, dass „sein“ FC Köln die erste Spielzeit der Bundesliga gewann. Er verstand es, die entscheidenden Kräfte in Köln einzubinden. „Ob Ford, 4711, Otto Wolff von Amerongen, Gerling oder Kaufhof – Kremer hat es geschafft, das Kapital Kölns am Tisch des 1. FC  zu vereinen und aus dem FC einen erfolgreichen Verein zu machen.“, so Karl-Heinz Thielen, Spieler der ersten FC-Meistermannschaft und später Manager des 1. FC Köln im Kölner Express.

Franz Kremers Aussage zur Tradition hat noch heute ihre Gültigkeit, Bild: Hans Jörg Michell, www.lindenthal.blog
Franz Kremers Aussage zur Tradition hat noch heute ihre Gültigkeit, Bild: Hans Jörg Michell
Tod am 11.11.1967

Kremer verstarb im Jahr 1967, ausgerechnet am kölschen Datum 11. November. Nachdem Hannes Löhr das 2:0 für den FC in Frankfurt geschossen hatte, sagte er seine letzten Worte zu seiner Frau Liselotte: „Du kannst das Radio jetzt ausmachen“. Franz Kremer verstarb friedlich im heimischen Sessel in Lindenthal. Der FC gewann dieses Spiel 2:1.


Auf der Lotsentour Südfriedhof besuchen wir das Grab von Franz Kremer.


Das kleine Stadion direkt am Geißbockheim  des FC Köln trägt heute seinen Namen. Und im Jahr 2005, zum 100. Geburtstag Kremers,  wurde die Zufahrt zwischen Berrenrather Straße und dem Geißbockheim in Franz-Kremer-Allee  umbenannt.


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