Bitte beachten: Dieser Beitrag stammt vom 29. Juli 2018. Damals herrschte eine Hitzeperiode und im Rhein Niedrigwasser.
Der Kölner Pegel, Bild: Dietmar Rabich
Die aktuelle Hitze bringt uns alle ins Schwitzen. Temperaturen von über 30 Grad sind wir in Köln nicht unbedingt gewohnt. Tiere, Pflanzen und Menschen leiden. Und auch die Schifffahrt auf dem Rhein ist betroffen: Niedrigwasser im Rhein führt nicht nur auf der „Deutzer Platte“ zu Problemen. Vor zwei Wochen ist ein Frachtschiff in der Höhe Porz auf Grund gelaufen. Erst nachdem man Teile der Ladung umgeladen hatte, konnte das Schiff freigeschleppt werden.
Für die Rheinkapitäne ist es daher von entscheidender Bedeutung, ständig Informationen zum aktuellen Wasserstand zu erhalten. Diese werden von einer ganzen Reihe von Pegeln entlang des Rheins geliefert. In Höhe des Stromkilometers 688, in der Kölner Altstadt, steht der Kölner Pegel. Zusammen mit dem Pegel in Kaub ist dies der für die Rheinschiffart bedeutendste Pegel.
Messungen seit 1771
Wasserstandsmessungen sind keine neue Erfindung. Schon seit 1771 wird – mehr oder minder systematisch – der Wasserstand in der Domstadt gemessen. Bis 1816 wurde der Wasserstand im „Kölnischen Fußmaß“ gemessen, der Pegel orientierte sich dabei am tiefsten jeweils gemessenen Niedrigwasser. Die Preussen brachten dann ab 1817 mit der „Preußischen Maß- und Gewichtsordnung“ Ordnung in die Messung. Seit dem liegt der Nullpunkt des Kölner Pegels bei ziemlich genau 35 Meter über Normalnull.
Wichtig ist, dass man den Pegelstand und den Wasserstand unterscheidet. So bedeutet ein Pegelstand von „Null“ nicht, dass der Rhein ausgetrocknet ist, sondern dass in der Hauptfahrinne die Wassertiefe immer noch mindestens einen Meter beträgt. Gemessen wird über einen Schwimmkörper im Pegelturm. Die Messwerte werden auf die große Pegeluhr übertragen. Der kleine Zeiger zeigt die Meter, der große die Dezimeter des Wasserstandes an. Der „normale“ Pegel Köln liegt bei 3,20 Meter. Historische Hochwasser haben zu Höchstständen von mehr als 13 Metern geführt, das Rekordtief stammt vom September 2003 mit einem Pegel von 0,81 Meter.
Pegelstand des Kölner Pegels am 27. Juli 2018, Quelle: Pegelonline
Aktuell liegt der Pegel bei 1,50 Meter. Der Trend geht allerdings leicht nach unten – eventuell bis ca. 1,40 Meter. Hoffen wir also, dass es bald wieder regnet. Das wäre gut für die Tiere, die Pflanzen und die Rheinschiffer.
Das Pumpwerk Schönhauser Straße – Kölns größter Wasserstandsmelder
Das Pumpwerk an der Schönhauser Straße. Bild: Uli Kievernagel
Etwa 2,5 Kilometer rheinaufwärts steht Kölns größter und bei Nacht auch schönster Wasserstandsmelder: Das Pumpwerk Schönhauser Straße.
Details zum Kölner Pegel gibt es auch bei Pegelonline. Hier werden auch die Pegelstände im Zeitverlauf dokumentiert.
Schwester Antonia von den Benediktinerinnen in Köln-Raderberg, Bild: Uli Kievernagel
Es macht großen Spaß, sich mit Schwester Antonia zu unterhalten. Immer wieder hört man die dem Ruhrgebiet so eigene Sprachmelodie. So sprechen die Menschen in Bottrop, ihrer Heimatstadt. Dort arbeitet die als Margarethe Lange geborene Bibliothekarin in der Stadtbibliothek. In dieser Zeit sind gute Bücher und Deep Purple ihre Leidenschaft – ganz weit weg von Kirche oder „Erweckung“.
Erst die Begegnung mit einem Priester, dessen Güte, Glaubwürdigkeit und dessen Humor sie überzeugten, begleitete ihren Weg zu Glauben und Kirche.Und genau dieser Weg führte sie 2006 zu den Benediktinerinnen in Raderberg. Zunächst nur als Gast, doch dann reift der Entschluss zu bleiben. Aus Margarethe Lange wird Schwester Antonia.
Eine Nonne als Maikönigin?
Obwohl wir in unmittelbarer Nachbarschaft leben, kreuzen sich unsere Wege nicht persönlich sondern recht kurios auf elektronischen Weg: Der Drucker für mein Plakat zum „Tanz in den Mai“ schickt versehentlich den Plakat-Entwurf an das Kloster, dort landet diese E-Mail im Posteingang von Schwester Antonia.
Und dann wieder dieser typische Humor: Sie leitet das Mail weiter, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass „sie schon Interesse hätte, Maikönigin zu werden, aber nicht wüsste, wie der Orden dazu steht.“. Sofort ist mein Interesse geweckt – eine solche Nonne will ich unbedingt kennenlernen. Und diese Bekanntschaft möchte ich gerne mit euch teilen, daher kommt Schwester Antonia diese Woche in meiner Reihe „Ein paar Fragen an …“ zu Wort.
Ein paar Fragen an …. Schwester Antonia
Warum lebst du in Köln?
Weil das Kloster hier steht!
Ursprünglich war das keinesfalls gewollt, in einer Großstadt wie Köln zu leben. Ich bin im Ruhrpott geboren und ich hatte schon recht früh das Bedürfnis, dem Großstadtleben aus dem Wege zu gehen, ohne ganz davon zu lassen. Durch mein Studium bedingt landete ich in Bonn. Die Mischung war für meine Bedürfnislage das Nonplusultra und hätte ewig so weiter gehen können. Südlich von Bonn die Landschaft, der Rhein und der Wein. Nördlich Köln mit dem Trubel der Großstadt, den Kirchen, den Museen, eben Köln mit seinen vielseitigen Gesichtern und einem prallen Leben und Bonn selbst war ja auch nicht langweilig.
Dass ich dann das pralle Leben in einem Kloster suchte, welches dann eben in einer Großstadt steht, war nicht mein Plan, trotzdem folge ich diesem. Seit 2006 lebe ich nun in dieser Stadt, in diesem Kloster.
Du sprichst von einem „prallen Leben“ – geht das in einem Kloster überhaupt?
Von einem „prallen Leben“ im Zusammenhang mit dem Klosterleben zu sprechen, mag befremden, steht der Gedanke quer zur Vorstellung Vieler von einem klösterlichen Leben. Ich vergleiche dieses Leben mit einer Tiefenbohrung: Will ich an das frische und belebende Quellwasser in 10 Meter Tiefe, gelingt es kaum, wenn ich halbherzig 20 Mal jeweils 50 cm tief an der Oberfläche scharre. Ich muss mich richtig einsetzen, Ärmel hochkrempeln und auf Empfindlichkeiten verzichten. Ich stoße auf Lehmboden, der Kräfte raubt. Kies verstellt den Weg, urplötzlich fällt man in einen tiefen, dunklen Hohlraum, die Arme werden zuweilen recht lahm und doch reizt das Ziel, keine Anstrengung zu unterlassen, Grenzen zu überwinden und dabei auch die Freude über die vielen Ausgrabungsfunde zu erleben, die Hilfen, die einem ebenfalls zuteilwerden und Gemeinschaft und Verbundenheit wachsen lassen.
Das nenne ich ein pralles Leben.
Welche kölsche Eigenschaft zeichnet dich aus?
Den Rheinländer an sich erlebe ich als sehr offen, man trifft ihn gern in geselliger Runde an und es ist ein Einfaches, sich anzuschließen und teilzunehmen. Im Ruhrgebiet ist das erst nach einer gewissen Hürde der Fall, aber einmal akzeptiert und angenommen hat man treue Freunde für immer, die eine sehr ehrliche Art im Umgang miteinander haben. Diese Gradlinigkeit habe ich mir in Bonn abgewöhnt, da ich kein Einsiedlerleben führen wollte, die Offenheit für die Menschen hingegen, so glaube ich, habe ich mir bewahrt und bin im Glauben, dahingehend kaum mehr von einer Kölnerin zu unterscheiden zu sein.
Was würdest du morgen in unserer Stadt ändern?
Die Verkehrssituation, ob per Pedes, mit dem Fahrrad, oder dem Auto – Köln finde ich verkehrstechnisch schwierig. Der ÖPNV ist eine gute Alternative, wenn die Busse nicht selbst im Stau stecken.
Wenn nicht Köln – wo sonst könntest du leben? Und warum gerade dort?
Mein Traum war immer, von meiner Couch aus die Berge sehen zu können, wenn ich vom Buch aufschaue. In der Freizeit in aller Frühe hochzusteigen, um der Sonne beim Aufstieg zuzusehen. Berge faszinieren mich nach wie vor und ich bleibe dabei: wenn ich groß bin, ziehe ich in die Berge!
Welche KölnerInnen haben dich beeinflusst / beeindruckt?
Heinrich Böll: Vor vielen Jahren glaubte ich seinen Ursprung im Ruhrpott, doch handelte es sich dabei um die Verwandtschaft, die in Essen lebte. Die Schullektüre hat mich diesen Irrtum erkennen lassen, mich aber auch mit ihm ringen lassen.
Heinrich Böll wird von Schwester Antonia wegen seiner Fähigkeit, Menschen zu analysieren und diese Erkenntnis zu formulieren sehr geschätzt. Bild: Harald Hoffmann
Meine damalige Interessenlage deckte sich zu 0% mit der Seinigen und doch blieb er meinem Gedächtnis erhalten. Die Wertschätzung für Böll kam erst später. Durch diese Frage neu erinnert an „Die Ehre der Katharina Blum“ merke ich, diese Erzählung ist noch immer aktuell und das beeindruckt mich an Böll, wie klar er die Menschen zu analysieren verstand, wie er dieses Erkennen ins Wort bringen konnte.
Der Verlust großer Teile seines Nachlasses und der Schaden an dem, was nach dem Archiveinsturz geborgen werden konnte, erlebe ich als sehr schmerzlich.
Was machst du zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch?
Und was zwischen Aschermittwoch und Weiberfastnacht?
Erste Frage: mich dankbar am Leben freuen.
Zweite Frage: mich dankbar am Leben freuen.
Wenn ich 10.000 / 100.000 / 1 Mio. Euro für etwas spenden würde, ginge mein Geld an….
Ich würde das Geld in die vielen Projekte stecken, die sich vornehmlich um die Kinder kümmern; Kinder, die als Kindersoldaten missbraucht werden, oder in der Gefahr stehen, dieses Schicksal zu erleiden. Kinder auszubeuten, als billige Arbeitskräfte unter miserablen Bedingungen in Abhängigkeit bringen. Kinder, die sexuell missbraucht und misshandelt werden, die vernachlässigt und missachtet werden – das ist ein gigantisches Leid an diesen Seelen, am Leben überhaupt. Was den Kindern dieser Welt widerfährt, das bestimmt die Zukunft, das legt Zeugnis ab für uns Menschen.
Wodrüber laachs de dich kapott?
Wenn es mich richtig packt, bin meistens ich selber der Grund zur Heiterkeit.
Dein kölsches Lieblingsessen?
Quallmann met Klatschkies. Als ich noch selber für die Planung und Durchführung meines Speiseplans verantwortlich war, habe ich dieses Gericht, mit vielfältigen Varianten bei der Zubereitung, mindestens dreimal die Woche zu mir genommen, ohne es jemals leid geworden zu sein.
Quallmann met Klatschkies, das Lieblingsessen von Schwester Antonia, Bild: Timo Klostermeier / pixelio.de
Nenne einen Grund, warum man Köln morgen verlassen sollte.
Lötschendötsch (in der hochdeutschen Übersetzung etwa „Blödmann“ oder „Dummkopf“) – das hat in seiner kölschen Form noch einen sympathisch-liebkosenden Unterton und lässt den Angesprochenen nicht verzweifelt zurück.
Bitte vervollständige den Satz: Köln ist ….
… mal laut, mal leise, mal unerträglich, dann freundlich, mal witzig, zuweilen aber auch engstirnig, eitel und missgünstig, musikalisch, verspielt, punktuell allerdings sogar RECHT(S)haberisch, ich hoffe da auf eine Wandlung hin zu einer Großzügigkeit, die Raum zu leben lässt.
Köln ist mal gut-, mal schlecht gelaunt, mal regnerisch.
Köln ist lebendig!
Diese Menschen haben bisher meine Fragen beantwortet:
Ein Jahr „Köln-Ding der Woche“ – immer kurz & knackig, immer subjektiv und voreingenommen. Und immer rund um die schönste Stadt der Welt.
Ganz ehrlich: Als ich mich vor einem Jahr dazu entschlossen habe, euch jede Woche ein Detail der schönsten Stadt der Welt vorzustellen, wusste ich auch noch nicht so genau, wo diese Reise hingeht. Ich habe dann einfach mal angefangen. Das erste Köln-Ding der Woche vom 8. Juli 2017 drehte sich um die Kölner Lichter, eine Woche später gefolgt von der Erklärung des herrlichen kölschen Wortes „puddelrüh“.
Während die ersten vier/fünf Beiträge nur von rund einem Dutzend Abonnenten gelesen wurden, erhalten heute mehrere Hundert Menschen jeden Sonntag das Ankündigungsmail zu einem neuen Beitrag. Und klicken eifrig. Ich habe zum ersten Jahrestag ausgewertet, welche Artikel am häufigsten gelesen wurden:
Köln-Lotsen-Click-Charts
Die Top-10 der letzten 12 Monate
Der Barbastollen, versteckt unter dem Hauptgebäude der Uni, Bild: Merle Hettesheimer
Platz 2: „Glück auf“ mitten in Köln
Die Geschichte rund um das versteckte Bergwerk unter der Kölner Uni. Besonders schön: Radio Köln hat einen kurzen Beitrag (1 Minute 30 Sekunden) über den Stollen veröffentlicht. Am Ende des Beitrags, ab 1 Minute 15 Sekunden) komme ich zu Wort. Hört mal rein.
PS: Für mich ist es schade, dass es einer meiner Lieblingsbeiträge nicht in die Top-10 geschafft hat: Die Geschichte über den Büttenredner Karl Küpper. Meine Empfehlung: Klickt da mal rein!
Heute mal in eigener Sache: Unser Bürgerverein Raderberg BeLeben e.V. hat ein großes Straßenfest auf der Gerhard-vom-Rath Straße organisiert. Kommt alle morgen (7. Juli) und übermorgen (8. Juli) vorbei und feiert mit.
Bei einem Kölsch und einem Cocktail könnt ihr euch die Info-Stände der Indianersiedlung zu einem Wohnprojekt für Flüchtlinge ansehen, Stockbrot bei den Pfadfindern essen oder euch über die Aktionen der Schulen und Kindergärten informieren. Unsere Nachbarinnen, die Benediktinerinnen, verkaufen Eis und auch unser Verein zeigt, wie Raderberg früher aussah. Viele weitere Akteure aus dem Veedel sind auf und vor der Bühne zu sehen.
Auf der Bühne geht es am Samstag ab 14 Uhr zur Sache. Samba und mitreißender Gospelgesang werden Raderberg rocken. Timo Selbach, der kölsche Tenor, ist für et kölsche Hätz zuständig. Am Sonntag starten wir um 12 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, ab 13.30 Uhr gibt es ein abwechslungsreiches Programm mit Rap, dem Musikcorps Kölner Husaren grün-gelb, Kinderdisco, Schautanz und mehr. Der Verein Bushido stellt Judo vor und die „Söldner zu Cöln“ Schwertkampf. Die Blömcher schließen am Sonntag das Programm.
Alle Abonnenten meines Newsletters sind ausdrücklich eingeladen. Jedem gebe ich ein Kölsch aus. Meldet euch bei mir, ich bin beide Tage auf dem Straßenfest.
Köln bietet 66 Wochenmärkte. Auf diesen könnt ihr so ziemlich alles kaufen. Vorausgesetzt, ihr kennt die richtigen Begriffe. Deshalb gibt es heute eine kleine Hilfestellung, damit ihr beim Einkauf auf einem Kölner Wochenmarkt nicht vollkommen verloren seid. Denn der Kölsche verwendet tatsächlich eigenartige Begriffe für Obs und Jemös, also Obst und Gemüse.
Ädäppele
Ädäppele, Bild: Rainer Sturm / pixelio
So nennt der Kölsche Kartoffeln. Werden gerne als Brodääpel (Bratkartoffeln), Rievkooche oder Ädäppeleschlot gegessen.
Humpel
Humpele, Bild: Joujou / pixelio
Hier sind Himbeeren gemeint.
Kappes
Kappes, Bild: Rainer Sturm / pixelio
Ein kölsches Grundnahrungsmittel: Kohl. Der kommt vun dä Kappesboore uss dem Vürjebirch, also den Gemüsebauern aus dem Vorgebirge. Wird allerdings auch gerne alles abfällige Bezeichnung für dummes Gequatsche verwendet: „Nä – dä schwaad vell Kappes.“
Krönzel
Krönzel, Bild: Annamartha / pixelio
Daran könnt ihr den echten Kölschen erkennen: Er verwendet das Wort „Krönzel“ für Stachelbeeren. Menschen aus dem Umland der Domstadt nennen diese Früchte Knurschele, Knispele oder Knuvvele.
Murre
Möhren, Bild: Petra Bork / pixelio
Eigentlich recht einfach: Möhren.
Muusöhrche
Das kölsche Mauseohr, Bild: W.R. Wagner / pixelio
Wörtlich übersetzt: Mauseohren. Ein sehr passendes Wort für Feldsalat.
Öllisch/Öllich
Öllisch, Bild: Birgit H / pixelio
Mit Öllisch/Öllich meint der Kölner Zwiebeln. Die werden zu fast allem gegessen, bevorzugt aber zu Halve Hahn und Mettbröttchen.
Leider ist dieser wunderschöne Begriff etwas in Vergessenheit geraten. Gemeint ist hier eine Tomate.
Plüschprumm
Plüschprumm, Bild: Martin Fels / pixelio
Eines meiner Lieblingswörter. „Prumm“ ist die Pflaume. Der Kölsche packt etwas Plüsch drumherum – und fertig ist der Pfirsich.
Prumme
Prummetaat, Bild: Annamartha / pixelio
„Prumme“ sind Pflaumen und werden gerne als Prummetaat mit viel Sahne gegessen.
Schavu oder auch Schaffur
Schavu oder Schaffur, Bild: W.R. Wagner / pixelio
Gemeint ist hier Wirsing. Folgt man den Ausführungen des Sprachforschers Peter Honnen stammt das Wort aus dem französischen: „chou de Savoie“ ist „Savoyer Kohl“.
Sammelbegriff für Salat aller Art, zum Beispiel Koppschloot, also Kopfsalat.
Schötzeniere / Schözeneere
Schwarzwurzeln werden als „Schötzeniere“ bezeichnet. Bild: Lebensmittelfotos auf Pixabay„Schötzeniere“ oder „Schözeneere“ sind Schwarzwurzeln. Der lateinische Begriff lautet „scorzonera“ – und der Kölsche hat daraus die „Schötzeniere“ oder „Schözeneere“ gemacht.
Spruute
Spruute , Bild: M. Großmann / pixelio
Auch als Sprüütcher bekannt: Rosenkohl. Ein weiteres, wunderschönes Wort dafür ist Popeköchekäppesje, wörtlich übersetzt Puppenküchenkohl.
Worbele
Worbele, Bild: Free-Photos, Pixabay
Worbele sind Heidelbeeren. DANKE an Hanne für diesen Hinweis.
Ich werde diese ständig Liste fortsetzen. Wenn ihr ein spezielles Wort aufschnappt – immer rüber damit: uli@koeln-lotse.de.
Viele weitere Übersetzungen bietet das Wörterbuch der Akademie för uns kölsche Sprooch.
Der Garten der Religionen – Ruheoase mitten in der Großstadt, Bild: Uli Kievernagel
Es sind gerade mal 400 Meter Luftlinie vom Barbarossaplatz, Kölns hässlichster Platz, zu einem der schönsten und zugleich unbekanntesten Plätze der Domstadt: Dem „Garten der Religionen“.
Versteckt, nur durch einen Durchgang zwischen den Häusern zu erreichen, liegt diese Oase der Ruhe. Noch bis 1999 haben hier Jesuiten ihren Klostergarten gepflegt – abgeschieden von der Welt außerhalb des Klosters. Heute lädt der Garten jeden ein und hat trotzdem die klösterliche Ruhe behalten.
Symbole weisen den Weg zu den einzelnen Religionen, Bild: Uli Kievernagel
Der Verein IN VIA Köln – Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit – hat den Anstoß zu diesem außergewöhnlichen Ort gegeben. Auf knapp 1.800 Quadratmetern und somit immerhin halb so groß wie ein Fußballfeld, wurden jeder der fünf Weltreligionen (Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus) eine spezielle Fläche zugeordnet. Der Besucher entdeckt bei seinem Rundgang diese nacheinander. „Hier hat jede Glaubensrichtung ihren Platz“, so die Geschäftsführerin des Vereins, Sybille Klings, im Kölner Stadt-Anzeiger.
Keine Belehrung, sondern Dialog
Lehrtafeln und Erläuterungen der Religionen sucht man vergebens. „Wir wollen nicht über Religion belehren, sondern Religion ins Gespräch bringen“, so der Theologie-Professor und Pfarrer Joachim Windolph, der als geistlicher Beirat das Projekt unterstützt. Die Idee dahinter ist, das Thema Religion in die Öffentlichkeit zu bringen. Dabei ist „mitmachen“ hier besonders gefragt: So wird mit Kreide auf dem Pflaster gemalt oder kleine Holzscheiben, auf welche die Besucher ihre Sorgen geschrieben haben, verwandeln sich im Osterfeuer in Rauch. Sogar ein Grillplatz ist vorhanden. Durch die Verwendung unterschiedlicher Baumaterialien und Bepflanzungen bietet der Garten der Religionen ein genauso abwechslungsreiches Bild wie die Religionen.
Feuerstelle im Garten der Religionen, Bild: Uli Kievernagel
Und so vergisst man bei einem Rundgang glatt, dass man wirklich mitten in der Großstadt ist. Der Barbarossplatz ist gefühlt tausende Kilometer entfernt. Und dabei doch so nah. Gerade mal 400 Meter entfernt.
Der Garten der Religionen befindet sich im Innenhof des Gebäudes Stolzestraße 1a und ist von der Straße aus nicht zu sehen. Besucher müssen durch die Toreinfahrt in den Innenhof gehen. Der Garten ist von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr frei zugänglich. Zusätzlich ist ein Besuch auch an ausgewählten Samstagen möglich. Für Gruppen bietet IN VIA Köln Führungen und Seminare an. Dieses Angebot haben bis heute schon mehr als 850 Gruppen angenommen.
Baggerarbeiten an der Deutzer Platte, Bild: Uli Kievernagel
Nein: Die „Deutzer Platte“ kann man nicht essen. Das wäre auch etwas viel – immerhin ist das Ding mehr als 700 Meter lang. Und mit 1 Mio. Euro pro Jahr auch etwas teuer.
Tatsächlich handelt es sich bei der Deutzer Platte um eine für die Schifffahrt durchaus gefährliche Untiefe im Rhein. Diese liegt zwischen der Severinsbrücke und der Deutzer Brücke. Also genau in Höhe der Uferpromenade auf der linksrheinischen Seite und dem Rheinboulevard auf der rechtsrheinischen Seite.
An der Deutzer Platte wird gebaggert, Bild: Uli Kievernagel
Untiefe führt zu Havarien
Für die Rheinschiffer wird über dem gesamten Rhein eine Fahrrinne mit einem Tiefgang von 2,50 Meter garantiert. Dafür muss der Rhein an verschiedenen Stellen regelmäßig vertieft werden.
Das Problem mitten in Köln: Der Rhein ist in Höhe der Altstadt fast 400 Meter breit. Zusätzlich gibt es die Hafenausfahrten zum Deutzer- und zum Rheinauhafen. Die dadurch auftretenden ungünstigen Strömungsverhältnisse führen dazu, dass sich genau dort Sand und Kies ablagern – die Untiefe „Deutzer Platte“ entsteht. Und diese hat auch schon zu Havarien geführt. So lief zuletzt im Juni 2014 hier ein Frachter auf Grund.
Der schwimmende Eimerkettenbagger auf dem Rhein, Bild: Silke Kievernagel
Um diesen Unfällen vorzubeugen, werden jährlich ca. 30.000 Kubikmeter Sand und Kies von speziellen schwimmenden „Eimerkettenbaggern“ dort abgetragen. Das entspricht immerhin dem Inhalt von 1.500 LKW.
Das abgebaggerte Material ist für den Rhein aber nicht verloren. Es wird an anderen Stellen als Ausgleich für sogenannte „Übertiefen“ wieder in den Fluss gekippt, unter anderem auch, um Uferböschungen zu schützen. Diese Arbeiten kosten etwa 1 Mio. Euro pro Jahr.
Klüngel – hier laufen viele Fäden zusammen. Und niemand erkennt, wie alles exakt zusamengehört. Bild: Bernhard Friesacherr / pixelio.de
Klüngel ist unserer Stadt schon seit Jahrhunderten etabliert. Bereits 1782 wird im Zusammenhang mit der städtischen Lotterie der Begriff „Klüngel“ für „betrügerische Machenschaften“ genutzt.
Klüngel stammt von dem Begriff „clunga“ ab. Das bedeutet Knäuel, also der Ort, an dem viele Fäden zusammenlaufen und man nicht mehr erkennen kann, wie alles zusammengehört. Eine perfekte Umschreibung für den kölschen Klüngel.
Ein großer Klüngler war Konrad Adenauer, so hat er sich als Kölner Oberbürgermeister zinslose Darlehen der Stadtkasse gewährt. Ihm wird die Definition des Klüngels „Man kennt sich, man hilft sich.“ zugeschrieben.
„Nehmt mich auf in Euren Klüngel!“
Als Kurt Rossa, ehemaliger Kölner Oberstadtdirektor, sich dem Kölner Rat mit den Worten „Nehmt mich auf in Euren Klüngel“ vorstellte, kannte die Begeisterung im Rat keine Grenzen.
Dabei kann Klüngel, solange er nicht darauf zielt, sich individuelle Vorteile zu verschaffen, durchaus positiv sein. Norbert Burger, Kölner Oberbürgermeister von 1980 bis 1999, definierte Klüngel positiv als „das Ausräumen von Schwierigkeiten im Vorfeld von Entscheidungen“.
Tatsächlich aber zielte der Klüngel in Kölle eher darauf, sich jeweils persönliche Vorteile zu verschaffen. Und die Liste der bekannten Verfehlungen ist lang.
Streckenverlauf der Nord-Süd Bahn, Bild: Qualle, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons
Am 5. Juni 2004 begann offiziell der Bau der Nord-Süd U-Bahn. Und noch immer gilt: Ende offen. Nun haben wir Kölner ja reichlich Erfahrung mit Dauer-Baustellen. Der Bau des Doms war immerhin schon nach 632 Jahren vollendet.
Die neue U-Bahn soll eine direkte Verbindung des Hauptbahnhofes mit den südlichen Stadtteilen sicherstellen. Dazu soll eine etwa 6 km lange U-Bahn mit sechs Haltestellen sorgen. Die ursprünglich geplanten Baukosten lagen bei 1,1 Mrd. Euro. Fertigstellung sollte 2010 oder spätestens 2011 sein.
Chaos bereits am ersten Tag
Bereits am ersten Tag der U-Bahn-Baustelle brach in Köln das Chaos aus. Durch die Sperrung in der Innenstadt brach der Verkehr gleich am ersten Tag des Baus, ein Samstag, zusammen. Der Kölner Stadt-Anzeiger befragte genervte Kölner. So auch Rolf L. aus Zollstock. Der rüstige Rentner empörte sich, dass er wegen der Sperrungen zu spät zu einer Hochzeit ins Rathaus käme.
Der „Schiefe Turm“ St. Johann Baptist mit Stahlstreben zur Sicherung, Bild: Gerd Bernau / pixelio.de
Doch das Verkehrschaos war erst der Anfang. Am 29. September 2004 neigt sich der Turm der Kirche St. Johann Baptist im Severinsviertel gefährlich zur Seite. U-Bahn Bauarbeiten unter dem Fundament haben zur der Schieflage geführt. Glück im Unglück: Niemand kommt zu Schaden, der Turm wird durch massive Stahlträger gestützt und später wieder aufgerichtet. Kurios war allerdings, dass die Schieflage genau zur Kölner Fotomesse „photokina“ passierte. Die Messe reagierte prompt und richtete, insbesondere für fotofreudige Japaner, einen Shuttle-Service zum „Schiefen Turm von Kölle“ ein.
Die Bauarbeiten im historischen Kern der Stadt führten zu weiteren Schäden an der alten Bausubstanz. In der Kirche St. Maria im Kapitol bröselte im November 2004 die Gewölbedecke, im August 2007 wurde festgestellt, dass sich der Rathausturm um fast 1 cm gesenkt hatte. Daraufhin wurde ein Keller unter dem Turm gesperrt.
Einsturz des Stadtarchivs
Das Unfassbare geschah am 3. März 2009: Unter dem Stadtarchiv auf der Severinstraße brach das Erdreich ein. In dem dort entstandenen Krater stürzte das gesamte Archivgebäude zusammen mit zwei weiteren Wohngebäuden, zwei junge Männer starben in den Trümmern. Um weitere Schäden zu vermeiden, wurden mehr als 500 Häuser auf der Severinstraße untersucht. Mehr als die Hälfte der Gebäude wiesen Schäden auf.
Einsturzstelle des Stadtarchivs (Panoramabild), Quelle: Uli Kievernagel
Die Hiobsbotschaften zum U-Bahnbau nahmen kein Ende. Im Februar 2010 wurde bekannt, dass Bauarbeiter Metallarmierungen nicht verbaut sondern illegal verkauft haben. In einzelnen Bauabschnitten wurden demnach weniger als 20% der ursprünglich geplanten Stahlarmierungen verbaut. Im Jahr 2013 erwischte es dann auch den Dom. Der Betrieb der Linie 5 unter der Kathedrale war deutlich zu hören und durch Vibrationen zu spüren. Die Kölner Verkehrs Betriebe reagierten prompt – die Bahnen durften nur noch langsam unter dem Dom fahren.
Heute, 14 Jahre nach Baubeginn, ist immer noch kein Ende abzusehen. Der Gerichtsprozess um den Archiveinsturz läuft, letzte Meldungen gehen von einem Betriebsbeginn nicht vor 2026 aus. Die Summe der Kosten ist noch nicht abzusehen. Allein der Einsturz des Archivs wird mit ca. 1,2 Mrd. Euro veranschlagt.
Mal sehen – ich bin zuversichtlich, dass die U-Bahn keine 632 Jahre bis zu Vollendung braucht und somit schneller ist als die Fertigstellung des Doms. Angstschweiß bricht bei mir aber aus, wenn die Stadt bereits die nächste U-Bahn plant: Von Deutz quer unter dem Rhein bis nach Melaten. Mal sehen, ob ich das noch erlebe.
Die Kölner Verkehrsbetriebe haben eine Website zur Nord-Süd Stadtbahn eingerichtet.
Ein typisches Bild von Klaus Ulonska: immer gut gelaunt, hier im Jahr 2012, Bild; Nicola
Vom eigentlichen Fußballspiel bekam der Präsident der Fortuna nie viel mit. Wichtiger war ihm der Rundgang im Stadion mit dem „Spendenball“ – eine Spardose in Form eines Fußballs. Mit diesem Ball sammelte Klaus Ulonska bei jedem Fortuna-Heimspiel Spenden für die Jugend. Und dabei machte er keinen Unterschied zwischen den VIPs und den Fans Stehplatz Mitte. Jeder wurde angesprochen und kaum einer konnte seinem Charme entgehen.
Als ich mit englischen Freunden im Stadion war und die Engländer seine Spendenaufforderung nicht auf Anhieb verstanden, schaltete Ulonska blitzschnell: „Gimme your Pounds, please. We need them for the Fortuna-Kids“. Und sofort wurden die englischen Geldbörsen gezückt.
Klaus Ulonska war ein begnadeter Entertainer mit einer lauten Stimme. Geschult im Karneval – Ulonska war regelmäßiger Sitzungspräsident und im Jahr 1973 sogar Jungfrau im Kölner Dreigestirn – war er eine feste Größe in der Kölner Gesellschaft und saß für die CDU im Stadtrat.
Aus sechs Wochen für die Fortuna werden zehn Jahre
Der in jungen Jahren erfolgreiche Leichtathlet organisierte das ASV Sportfest und hätte, nachdem er die Geschäftsführung seiner Firma Dinckels-Ulonska Bedachungsartikel 2005 abgegeben hatte, eigentlich seinen Ruhestand genießen können. Wenn da nicht ein paar Fortuna-Fans vor seiner Tür in Lindenthal gestanden hätten um ihn als Präsident für Fortuna Köln zu gewinnen. Die Fortuna stand nach dem Tod des langjährigen Mäzens Hans „Schäng“ Löring“ vor dem sportlichen und finanziellen Knock-Out. Doch Ulonska wollte eigentlich nicht. Erst nach stundenlangen Gesprächen erklärte er sich bereit, für sechs Wochen der Fortuna auszuhelfen. Aus diesen sechs Wochen wurden mehr als zehn Jahre. Und wenn nicht sein plötzlicher, unerwarteter Tod am 14. März 2015 ihn mitten aus dem Leben gerissen hätte, wäre Ulonska noch heute Präsident. Ein Präsident, wie es keinen zweiten im Profi-Fußball gibt: Mit dem Spendenball in der Hand auf den Rängen, statt mit Lachshäppchen bei den VIPs.
Im März 2018 wurde beschlossen, dass ein Weg direkt Südstadion den Namen „Klaus-Ulonska-Weg“ erhalten soll.
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