Kölsche Tön & ihre Geschichte: „Mer losse d´r Dom in Kölle“

Da steht er – und da bleibt er: Der Kölner Dom, Bild: KölnTourismus GmbH, Andreas Möltgen
Da steht er – und da bleibt er: Der Kölner Dom, Bild: KölnTourismus GmbH, Andreas Möltgen
Podcast Mer losse d´r Dom in Kölle, 35
Podcast Mer losse d´r Dom in Kölle, 35

Nach „Heidewitzka, Herr Kapitän“ und „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ geht es heute um ein Lied, was zwar schon 1973 veröffentlicht wurde, aber tatsächlich topaktuell ist: „Mer losse d´r Dom in Kölle“ von den Bläck Föös.

Ein kritischer Blick auf Köln heute zeigt, dass die Veränderung der Stadt kaum noch aufzuhalten ist. Immer mehr zahlungskräftige Menschen ziehen in die Veedel, die alteingesessenen Bewohner werden „wegsaniert“. So werden ganze Bevölkerungsgruppen einfach ausgetauscht. Das Schlagwort dafür ist  „Gentrifizierung“. Dieses Wort war in den 70ern noch nicht bekannt. Aber der Vorgang sehr wohl.

Sanierung im Severinsviertel

Der Rat der Stadt Köln beschloss 1973 die Sanierung des Severinsviertels. Bis zu 50% der Gebäude des „Vringsveedels“ waren betroffen. Und schnell wurde klar: Die entstehenden Neubauten waren nichts für den oft schmalen Geldbeutel der Menschen in der Südstadt. So formierte sich – angetrieben von Studenten und weiteren Sanierungsgegnern – der Widerstand.

Der Bläck Fööss Haus- und Hoftexter Hans Knipp und Hartmut Priess, Bassist der Band, griffen diesen Protest auf. Die Idee war, die Stadtverwaltung zu mahnen, doch bitte „die Kirche im Dorf zu lassen“. Übersetzt auf Kölner Verhältnisse: „Den Dom in Kölle zu lassen.“

Kölscher Größenwahn

Und Hans Knipp nimmt dann noch – mit einem Augenzwinkern – den typisch kölschen Größenwahn  auf die Schippe: Die „Sixth Avenue“ mit der Ehrenstraße zu vergleichen oder die Akropolis einfach neben das Rathaus zu setzen, ist Ausdruck dieser kölschen Großmannssucht.

Heute ist das Lied aktueller denn je. Luxussanierungen, horrende Mieten und Preise von locker 5.000 Euro für einen Quadratmeter Wohnraum führen dazu, dass sozial schwächere Gesellschaftsschichten aus der Stadt an den Rand oder in die Peripherie gedrängt werden. Der Charakter ganzer Veedel verändert sich. Eine Hoffnung: Bürgervereine wie zum Beispiel RADERBERG und -THAL stemmen sich gegen diese Entwicklung. Ich wünsche den Verantwortlichen dabei viel Erfolg!

Kurios: „Mer losse d´r Dom en Kölle“ war die A-Seite der dritten Bläck Fööss Single. Der Song auf der B-Seite kann berechtigterweise als Hymne unserer Stadt bezeichnet werden.

Es handelt sich um „En uns´rem Veedel“.


Bläck Föös: Mer losse d’r Dom en Kölle

Hier anhören: https://youtu.be/m9Ph0AHYgQE

Refrain:
Mer losse d’r Dom en Kölle,
denn do jehöt hä hin.
Wat soll dä dann woanders,
dat hät doch keine Senn.

Mer losse d’r Dom en Kölle,
denn do es hä zo Hus
un op singem ahle Platz
bliev hä och jot en Schoss,
un op singem ahle Platz
bliev hä och jot en Schoss.

Stell d’r für d’r Kreml stünd am Ebertplatz,
stell d’r für d’r Louvre stünd am Rhing,
do wör für die zwei doch vell zo winnich Platz,
dat wör doch e unvührstellbar Ding.

Am Jürzenich, do wör villeich et Pentajon,
am Rothus stünd dann die Akropolis,
do wöss mer övverhaup nit wo mer hinjon sollt,
un doröm es dat eine janz jewess:

Mer losse d’r Dom en Kölle, …

Die Ihrestross die hiess villeich Sixth Avenue,
oder die Nord-Süd-Fahrt Brennerpass.
D’r Mont Klamott dä heiss op eimol Zuckerhot.
Do köm dat Panorama schwer en Brass.

Jet froch ich üch, wem domet jeholfe es,
wat nötz die janze Stadtsanierung schon,
do soll doch leever alles blieve wie et es
un mir behalde uns’re schöne Dom.
Mer losse d’r Dom en Kölle, …


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Kölsche Tön & ihre Geschichte: „Der Trizonesien-Song“

Die Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg, Bildquelle: Elymnus
Die Besatzungszonen nach dem 2. Weltkrieg, Bildquelle: Elymnus

Podcast Trizonesien 7

Mit dem Klassiker „Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ von Karl Berbuer setze ich heute die Mini-Reihe „Kölsche Tön & ihre Geschichte“ fort. Ziel ist, dass ihr an Karneval textsicher mitsingen könnt und auch die Hintergründe der Lieder kennt.

Als Karl Berbuer das Lied 1948 schrieb, sollte es eigentlich der „Bizonesien-Song“ werden. Damit war die Amerikanisch-Britische-Besatzungszone nach dem 2. Weltkrieg gemeint. Tatsächlich trat aber Frankreich auch der Bizone bei – und so wurde es eine Trizone. Berbuer änderte den Refrain noch vor der Veröffentlichung und sorgte mit dem Lied schnell für Ärger bei den Alliierten.

Verhöhnung der Nazis, kein Revanchismus

„Die Deutschen werden wieder frech“ titelte die britische „Times“ und witterte Revanchismus gegenüber den Siegermächten. Gemeint war die Textzeile „Ein kleines Häuflein Diplomaten macht heut die große Politik, sie schaffen Zonen, ändern Staaten“.

Gewiss war hier eine Kritik an den Besatzungsmächten enthalten, aber das Lied ist nicht als deutsche Kraftmeierei zu verstehen. Vielmehr verhöhnt Berbuer mit dem Reim „Wir haben Mägdelein mit feurig wildem Wesien“  das nationalsozialistische Schlagwort vom „Deutschen Wesen“.

Heimliche Nationalhymne

Auch die Briten akzeptierten irgendwann den Trizonesien-Song, und so konnte sich dieses Lied zur mehr oder weniger heimlichen Nationalhymne entwickeln.  So erklang das Lied bei einem Fußballspiel zwischen Engländern und deutschen Kriegsgefangenen, direkt nach „God save the King“. Auch in Köln wurde diese Ersatzhymne bei der Siegerehrung nach einem Radrennen gespielt.

Konrad Adenauer, Kölner Oberbürgermeister, Bild: Bundesarchiv, Katherine Young, CC BY-SA 3.0 DE
Konrad Adenauer erinnert sich gut daran, dass „Trizonesien“ statt einer Nationalhymne gespielt wurde. Bild: Bundesarchiv, Katherine Young, CC BY-SA 3.0 DE

Konrad Adenauer erinnerte sich sehr gut daran: „Es war auch manches belgische Militär in Uniform da vertreten, und schließlich wurden die Nationalhymnen angestimmt, und die Musikkapelle, … hat ohne besonderen Auftrag, als die deutsche Nationalhymne angestimmt werden sollte, das schöne Karnevalslied „Ich bin ein Einwohner von Trizonesien“ angestimmt. … Da sind zahlreiche belgische Soldaten aufgestanden und haben salutiert, weil sie glaubten, das wäre die Nationalhymne.“

Doch Adenauer wollte eine „echte“ Nationalhymne und setzte das „Lied der Deutschen“, und zwar nur die dritte Strophe, als Hymne durch. Doch das war erst 1952.

Nur am Rande: Ich persönlich hätte nichts gegen den Trizonesien-Song als Hymne gehabt. Ganz im Gegenteil: Etwas mehr Humor hätte vielleicht schon manche diplomatische Krise entschärft.


Auf der Lotsentour Südfriedhof besuchen wir das Grab von Karl Berbuer.


Karl Berbuer: Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien

Anhören unter: https://youtu.be/JqIr3Ffgz7Q

Mein lieber Freund, mein lieber Freund,
die alten Zeiten sind vorbei,
ob man da lacht, ob man da weint,
die Welt geht weiter, eins, zwei, drei.

Ein kleines Häuflein Diplomaten
macht heut die große Politik,
sie schaffen Zonen, ändern Staaten.
Und was ist hier mit uns im Augenblick?

Refrain:
Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien,
Hei-di-tschimmela-tschimmela-tschimmela-tschimmela-bumm!
Wir haben Mägdelein mit feurig wildem Wesien,
Hei-di-tschimmela-tschimmela-tschimmela-tschimmela-bumm!
Wir sind zwar keine Menschenfresser,
doch wir küssen um so besser.
Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien,
Hei-di-tschimmela-tschimmela-tschimmela-tschimmela-bumm!

Doch fremder Mann, damit du’s weißt,
ein Trizonesier hat Humor
er hat Kultur, er hat auch Geist,
darin macht keiner ihm was vor.

Selbst Goethe stammt aus Trizonesien,
Beethovens Wiege ist bekannt.
Nein, sowas gibt’s nicht in Chinesien,
darum sind wir auch stolz auf unser Land.

Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien …


Dokumentation des WDR 

Der WDR hat zum 11.11.2022 den sehenswerten Beitrag „Die Geschichte des Songs: Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien“ gesendet (Dauer: etwa fünf Minuten).

Der ausgewiesene Karnevalsexperte und Brauchtumsforscher Reinold Louis erklärt Entstehung und Rezeption dieses Lieds.


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Kölsche Tön & ihre Geschichte: „Heidewitzka Herr Kapitän“

Das "Müllemer Böötche", Fotograf unbekannt, Bildquelle: Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein (1871-1914) Heinz Hermanns
Das „Müllemer Böötche“, Fotograf unbekannt, Bildquelle: Die Handelskammer für den Kreis Mülheim am Rhein (1871-1914), Heinz Hermanns

Damit ihr an Fastelovend textsicher mitsingen könnt, gibt es bis Karneval die Mini-Reihe „Kölsche Tön & ihre Geschichte“. Wir starten mit dem Klassiker von Karl Berbuer „Heidewitzka Herr Kapitän“:

Vordergründig geht es um einen klassischen Ausflug von Köln-Mülheim zum Drachenfels. Dass dabei ordentlich gefeiert und getrunken wird, versteht sich von selbst, immerhin ist dä Schmitz „ald jetz su voll wie en Spritz“. Und als dann auch noch ein Sturm mit Windstärke 11 aufkommt, wird „selvs de Frau Dotz, die met dem Wallfeschformat“ davon seekrank.

Tatsächlich ist aber der Refrain von besonderer Bedeutung. Dazu muss man wissen, dass Berbuer das Lied 1936 veröffentlicht hat. Und dann bekommt „Heidewitzka“ auf einmal eine ganz andere Bedeutung – als Verhöhnung des nationalsozialistischen „Heil Hitler“ Grußes.

Das „Müllemer Böötche“ gab es übrigens tatsächlich. Bis 1888 verkehrte eine Fähre zwischen dem damals noch nicht eingemeindeten Mülheim und den linksrheinischen Kölner Stadtteilen. Erst eine Schiffsbrücke und 1929 die mächtige Mülheimer Brücke machten den Fährbetrieb überflüssig.

Das Lied kam 1949 zu besonderen Ehren: Konrad Adenauer wurde bei einem Besuch in Chicago mit „Heidewitzka“ begrüßt – eine Verlegenheitslösung der Amerikaner, da es noch keine deutsche Nationalhymne gab. Auch Berbuers Trizonesien-Lied übernahm die Funktion der Ersatz-Hymne.


Auf der Lotsentour Südfriedhof besuchen wir das Grab von Karl Berbuer.


Karl Berbuer: „Heidewitzka Herr Kapitän“

Unbedingt anhören: https://youtu.be/kMAHqLIdTqg

Eimol em Johr dann weed en Scheffstour gemaht,
denn su en Faht, hät keinen Baat.
Eimol em Johr well mer der Drachenfels sin
wo köme mer söns hin?
Liebchen ade, mer stechen he
mem Müllemer Böötche endlich en See,
un wenn et ovends spät op Heim ahn dann geiht,
dann rofe mer vör luter Freud:

Refrain:
Heidewitzka, Herr Kapitän!
Mem Müllemer Böötche fahre mer su jähn,
m’r kann su schön em Dunkle schunkele,
wenn üvver uns de Sterne funkele.
Heidewitzka, Herr Kapitän!
Mem Möllemer Böötche fahre mer su jähn.

Volldampf voraus! Et geiht d’r Rhing jetzt entlang
met Sang un Klang, de Fesch wähde bang,
met hundert Knöddele dat litt klor ob d’r Hand,
wink uns et blaue Band.
Süch ens d’r Schmitz, met singem Fitz,
die sin ald jetz su voll wie an Spritz,
hä fällt dem Zigarettenboy öm d’r Hals
brüllt met’ner Stemm su voller Schmalz

Heidewitzka, Herr Kapitän! …

Jung, ob dem Scheff ham’mer ald Windstärke 11,
bal Halver Zwölf un gar kein Hölf,
selvs de Frau Dotz, die met dem Wallfeschformat,
wood dovun seekrank grad.
Heimlich un stell bütz doch dat Bell
en der Kajütt ne knochige Böll,
nä et wed Zick met uns, mer müsse ahn Land,
mer sin jo wie us Rand und Band.

Heidewitzka, Herr Kapitän! …


Kurios: In den 1930er Jahren wurde auch eine niederländische Variante von Heidewitzka veröffentlicht. Allerdings geht es hier nicht um einen Ausflug sondern um den wachsenden Autoverkehr .


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Kölsche Wörter: Krade

Bömmel Lückerath, Bild: Bläck Föös
Lädt alle Krade nach Köln ein: Bömmel Lückerath, Bild: Bläck Föös

Im Jahr 2004 war die Aufregung beim damaligen Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma groß: Hatten doch die Bläck Fööss mit dem Lied „Kradechor“ alle Krade in unsere schöne Domstadt eingeladen.  Und das auch noch ausgerechnet auf der Prinzenproklamation. Also beim „Hochamt“ des offiziellen Karnevals. Noch auf der Bühne bat Schramma den frisch proklamierten Bauern des Dreigestirns, ihn bei der Verteidigung der Stadt gegen die Krade zu unterstützen.

Heute noch ein Schimpfwort?

Und schon war der Streit um das kölsche Wort Krade entbrannt. Das Kölsch-Lexikon der Akademie för uns kölsche Sproch übersetzt „Kradepack“ kurz und knapp mit „Pöbel“. Im „Wrede“ (das renommierte Kölsch-Lexikon)  ist Krad auch ein Schimpfwort. Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss hält dagegen: „Das war vielleicht vor 50 Jahren so. Heute ist das fast ein Kosename für einen echten Kölschen, der mit beiden Beinen im Leben steht.“ Und jetzt?  Was bedeutet „Krad“ denn nun wirklich?

Ich habe letzte Woche eine kleine, nicht repräsentative, Umfrage in meiner Stammkneipe gestartet. Und die Wahrheit liegt anscheinend irgendwo zwischen Schrammas Interpretation  und Bömmels Meinung: Keiner der Befragten möchte sich selbst als Krad bezeichnen. Als Kosename geht das Wort anscheinend nicht durch. Gleichzeitig werden Dritte, in der Regel nicht anwesende, Personen, gerne liebevoll als Krad bezeichnet, ohne dass es sich dabei um eine Beschimpfung handelt.

Womit wir wieder bei Schramma und anderen offiziellen Vertretern der Stadt und des Karnevals wären: Beim Kradechor regt man sich auf, wenn aber das Eilemann-Trio frivol „Wir steigen auf das Matterhorn – Mal von hinten, mal von vorn…“ singt, stimmt man mit voller Brust ein. Dat jitt et nur in Kölle.

Zum Nachhören: Der Kradechor der Föös


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Kölsche Wörter: Wo mer jeit un steit nur Pänz, Pänz, Pänz

Koelsche_Paenz_S. Hofschaeger_pixelio.de
Kölsche Pänz , Bild: S.. Hofschaeger/pixelio.de

Ein Aufschrei ging durch die Stadt, als das Festkomitee Kölner Karneval 2005 das Sessionsmotto verkündete: „Kölle un die Kids der Welt, fiere nit nur Fasteleer“. Kölsche Sprachpuristen rieben sich an dem Begriff „Kids“ und machten auf den wunderschönen Ausdruck „Pänz“ aufmerksam. Dieser Begriff meint schlichtweg „Kinder“. Früher war dieser Begriff eher negativ belegt, doch diese Bedeutung ist im Laufe der Zeit verschwunden.

Fast 12.000 Geburten pro Jahr in Köln

Um die „Pänz“ in Kölle steht es übrigens recht gut: Im Jahr 2016 kamen in Köln 11.810 Kinder auf die Welt – der höchste Wert seit Jahrzehnten. Dabei liegen die Kölsche Junge leicht vor den Kölschen Mädchen: 49,4% Mädchen stehen 50,6% Jungs gegenüber. Chorweiler führt übrigens bei der Geburtenziffer. Diese Kennzahl gibt die durchschnittliche Zahl der Kinder an, die eine Frau vom 15. bis zum 49. Lebensjahr zur Welt bringt. Der kölsche Durchschnitt liegt hier bei 1,4. Im Stadtbezirk Chorweiler beträgt die Geburtenziffer 1,68, in der Innenstadt nur 1,03.

„Marie“ und „Maximilian“ führen die Namenshitliste an 

„Marie“ führt die Namenshitliste der kölschen Mädchen an, während bei den Jungs „Maximilian“ auf Platz 1 liegt.1Stand: August 2017

Nach dem Eklat um den Begriff „Kids“ hat das Festkomitee übrigens klein beigegeben. Das Sessionsmotto 2005 wurde in „Kölle un die Pänz der Welt“ geändert.

Und wenn die Pänz mal wieder in den Gärten, auf den Straßen und Plätzen lärmen, lehnt sich der Kölsche zurück und denkt an das wunderschöne Lied der Bläck Fööss „Pänz, Pänz, Pänz“.


„Stoppe“, „Puute“ oder „Fetz“

Weitere kölsche Begriffe für Kinder sind „Stoppe“, „Puute“. Wenn ein Kind als „Fetz“ bezeichnet wird, geht es in der Regel um einen kleinen Jungen. 


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